Innerhalb der Ordnung der Schmetterlingsblütenartigen (Fabales) gehört die Gattung Acacia mit 1085 ankannten Arten zur großen Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) und wird dort der Unterfamilie der Mimosengewächse (Mimosaceae) zugerechnet. Die Familie umfasst weitere 806 Gattungen
(Plants of the world 2017).
Die Ursprungsgebiete des Kängurudorns liegen in den australischen Bundesstaaten New South Wales, Queensland, South Australia und Victoria.
Inzwischen ist die Gattung auch in Australiens Northern Provinces, Western Australia und Tasmania, in Californien, den Cape Provinzen, Zentral-Chile, Indien, Süd- und Nord Neu Zealand, Palestina sowie in Zaïre verbreitet.
Der vollständige botanische Name des Kängurudorns ist Acacia paradoxa ( paradoxa = ungewöhnlich), syn. Acacia armata (armata = bewaffnet).
Die Känguruakazie hat einen aufrechten, etwas sparrigen Wuchs, verzweigt sich relativ gut und bleibt trotzdem recht schmal. In ihrer Heimat kann sie bis zu 4m hoch werden, als Kübelpflanze wird diese Akazie in unseren Breiten aber meist nicht viel größter als 1 – 1,5m.
Die Pflanze bildet die für Mimosengewächse typischen, gelben, kugelförmigen, feinstrahligen Blüten aus. Anders als andere Arten der Unterfamilie der Mimosengewächse bildet sie keine gefiederten Blätter aus.
Die Funktion der Blätter übernehmen umgewandelte, abgeflachte Blattstiele (Phyllodien). Sie sind 0,8 bis 3 Zentimeter lang und 2,5 bis 7 Millimeter breit, von lanzettlicher bis schmal-elliptischer Gestalt und gerade bis schwach gebogen, teilweise mit gewelltem Rand. Sie sitzen direkt an den Trieben. An der Basis dieser "Blättchen" entspringen zwei zum spitzen Dorn umgwandelte, gegenständige Nebenblätter. Die Dornen stehen im rechten Winkel vom kantigen Zweig ab werden bis 15mm lang.
Je zwei Blüten entspringen direkt an der Basis von Blatt und Dorn. Sie sitzen an ca. 0,5 bis 1cm langen Stielen im oberen Triebbereich zwischen den "Blättern" direkt am Trieb. Die kleinen (ebenfalls ca. 05- 1cm), “runden Blütenbälle“ sind schwefelgelb und erscheinen im Winter. Man findet sie im Winter in der Floristik immer wieder als Mimosen deklariert, oft auch in kleinen Sträußen z.B. zu Karneval. Die Pflanzen werden normalerweise auch nur im Zeitraum Januar bis März angeboten.
.
Weitere interessante Informationen und Quellen finden Sie hier:
Acacia paradoxa - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Acacia - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Fabaceae - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Kängurudorn - wikipedia
Acacia - Australian Native Plants Society (Australia)
Acacia paradoxa - Australien Plants society NSW
Standort und Düngung
Die frostfreie Zeit des Jahres verbringt Acacia paradoxa am besten im Freiland. Der Kängurudorn liebt einen hellen, sonnigen Standort, allerdings sollte im Hochsommer die Brandsonne (Mittagszeit, ca. 11 – 15.00 Uhr) vermieden werden.
Spätestens zum Umzug der Pflanze ins Freiland (frühestens nach der Blüte) sollte man der Pflanze eine kleine Formschnitt angedeihen lassen und auch zum Umtopfen ist der Zeitpunkt ideal.
Beim Umtopfen sollte man darauf achten, dass der Topf nicht zu groß gewählt wird und mit einer Drainageschicht ausgestattet ist,
denn Staunässe verträgt die Pflanze noch schlechter als komplettes Austrocknen. Das Substrat sollte humos, aber durchlässig sein. Eine Erde mit torffreien und strukturreichen Inhaltsstoffen (wie z.B. Pflanzenfasern) ist sinnvoll.
Im Sommer sollte die Akazie gleichmäßig feucht gehalten werden, kurzzeitiges Austrocknen ist übersteht sie problemlos. Gedüngt wird in der Wachstumsperiode (April bis Oktober) mit einem ausgeglichenen Volldünger, am besten in flüssiger Form. Als Biodünger haben sich Dünger auf Vinasse-/Melasse-Basis etabliert.
Vermehrung
Der Kängurudorn kann zwar durch Samen vermehrt werden, allerdings beträgt die Keimzeit mehrere Monate. Die Vermehrung durch Kopfstecklinge im frühen Sommer (bis spätestens August) ist sinnvoller und erfolgsversprechender.
Krankheiten und Schädlinge
Pflanzenschutz: Generell ist Acacia paradoxa relativ robust und wenig anfällig für Schädlinge. Bei extrem ungünstigen Bedingungen (beispielsweise bei trockener Hitze) ist der Befall durch Spinnmilben sowie Schild- oder Wollläuse möglich. Für die Bekämpfung lässt man sich idealerweise vom Gärtner des Vertrauens zwecks geeigneter (und zum Zeitpunkt zugelassener) Mittel beraten.
Überwinterung und Schnitt
Der Kängurudorn kann vor dem ersten Frost im Oktober eingeräumt werden. Am besten steht er in einem kühlen und hellen Wintergarten, kann aber sehr gut in der Wohnung, im etwas kühleren Bereich überwintern. Trockene Heizungsluft sollte vermieden werden, um Blütenfall und Schädlingsbefall (z.B. Spinnmilben) nicht zu fördern.
Für einen guten Blütenansatz ist erfahrungsgemäß eine kurze Ruhepause mit niedrigen Temperaturen im Herbst sinnvoll.
Bilder:
Wouter Hagens - Eigenes Werk, Gemeinfrei, Bild 1, Bild 2, Bild 3, Bild 4;
Peripitus - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Bild 5
Text: M. Alter, H. Wegner
Mai 2025
*alle Angaben ohne Gewähr