Deutsche Dahlien-, Fuchsien- und Gladiolen- Gesellschaft e.V. - gegründet 1897

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Zickzackstrauch
Corokia cotoneaster

Corokia cotoneaster

Innerhalb der Ordnung der Asternartigen (Asterales) gehört die Gattung Corokia mit ihren 6 anerkannten Arten zur Familie der Argophyllaceae.
(Plants of the world 2017). Während andere Vertreter der Gattung Corokia auch im Osten des australischen Kontinents vorkommen, liegen die ursprünglichen Verbreitungsgebiete und die heutigen natürlichen Vorkommen ausschließlich auf den Neuseeländischen Inseln. Obwohl diese interessante Pflanze keine außergewöhnlichen Ansprüche an die Pflege stellt, hat sie bislang keine starke Verbreitung gefunden. Ihre Attraktivität erschließt sich erst auf den zweiten oder dritten Blick.
Corokia cotoneaster wächst als immergrüner Strauch mit zickzackförmigen graugrünen, dünnen Zweigen und kleinen graugrünen Blättchen. Immergrün ist dabei für nordeuropäische Verhältnisse eine eher überzogene Formulierung. Die Blätter sind in Relation zur Gesamtpflanzengröße sehr klein und eher spärlich. Die gesamte Erscheinung des Busches ist sehr licht.
In den Blattachseln erscheinen im Frühsommer zahlreiche kleine gelbe Blütchen, die leicht duften.
Am Naturstandort kann der Zickzackstrauch mehrere Meter hoch werden. Tatsächlich macht die Pflanze einen etwas unstrukturierten Eindruck, ähnlich wie Stacheldraht, der nicht richtig aufgerollt wurde. Im Englischen wird der Strauch auch als „Drahtgeflecht“ (wire-netting) bezeichnet. Der lateinische Name der Gattung ist aus der Maorisprache entlehnt, in der das Gewächs „Koroki“ genannt wurde. Die Benennung erfolgte durch den Erstbeschreiber Etienne Fiacre Sebastien Raoul im Jahre 1846. Unter geeigneten Bedingungen bildet die Pflanze viele rote Beeren, bei deren Anblick sofort die Assoziation zum Artnamen cotoneaster kommt.
Wie bereits der Wuchs und die Art der Belaubung vermuten lassen, ist das Gewächs in Neuseeland und einigen umliegenden Inseln an trockenen Standorten zu finden. In europäischen Breiten taucht die Pflanze immer wieder im Sortiment der Floristen und der Topfpflanzengärtner auf.
Sie wird als moderne Zimmerpflanze in verschiedenen Größen gehandelt und ist im Sommer am besten im Freien aufgehoben.
Aufgrund ihrer - von anderen Pflanzen so verschiedenen - Erscheinung ist sie ein Blickfang im Sortiment der Kübelpflanzen. Bedingt durch ihre starke Anpassung an die trockenen Bedingungen ihrer Heimat bildet sie mit ihren Zweigen eine äußere Form und bietet gleichzeitig Durchblick auf andere Pflanzen, Farben, Strukturen und Gestaltungselemente, die hinter ihr liegen und dem Betrachter verborgen sein müssten - so als ob man durch ein Gittergeflecht schaut. Die Kontraste wirken verstärkend auf die optischen Eigenschaften des Arrangements.
Auch in Kübelkultur wächst Corokia cotoneaster sehr langsam und kann bei guter Kultur zu einem Strauch von etwa 2m heranwachsen, der hin und wieder durch Schnitt oder Aufbinden in Form gebracht wird.


Weitere interessante Informationen und Quellen finden Sie hier:
Argophyllaceae - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Corokia - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Corokia cotoneaster - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Corokia cotoneaster - wikipedia
Argophyllaceae - wikipedia


Kultur und Pflegepraxis

Standort und Düngung
Corokia cotoneaster ist eine pflegeleichte Pflanze. Auf Grund ihrer Herkunft, verträgt sie sowohl volle Sonne als auch leichten Halbschatten.
Am Naturstandort wächst sie an steinigen, trockenen Standorten, das Kultursubstrat sollte entsprechend strukturiert und durchlässig sein, das Pflanzgefäß mit einer guten Drainage versehen werden.
Staunässe verträgt der Zickzackstrauch gar nicht, trotzdem darf der Ballen niemals ganz austrocknen, sonst drohen Wurzelfäule bzw. ein Absterben der Wurzeln und in beiden Fällen Blattabwurf.
Wegen des langsamen Wachstums braucht die Pflanze nur alle zwei bis drei Jahre umgetopft werden. Je älter sie wird, desto länger kann sie in ihrem Gefäß verbleiben.
Durch den begrenzten Wurzelraum ist sie in der Hauptwachstumszeit für regelmäßige Düngergaben über das Gießwasser dankbar. Bei guter Versorgung ist auch mit reicher Blüte im nächsten Frühjahr zu rechnen.

Vermehrung
Bei guten Klimaverhältnissen kann der Zickzackstrauch nach der Blüte Früchte ansetzen, die für den Menschen ungenießbar sind. Die kleinen an Cotoneaster erinnernden Beeren färben sich rot und gelb. Diese können zur Vermehrung ausgesät werden, am besten im Herbst, wenn sich die Früchte von den Zweigen lösen.
Eine andere Möglichkeit ist die Vermehrung durch Stecklinge. Diese sollten nicht zu weich sein, weil sonst die Gefahr der Fäulnis besteht. Bei relativ hohen Bodentemperaturen und nicht zu hoher Luftfeuchtigkeit sollten die Stecklinge schnell Wurzeln bilden. Da die Pflanze langsam wächst, dauert es sicher zwei Jahre, bis eine passable Pflanze entstanden ist.

Krankheiten und Schädlinge
Der Zickzackstrauch hat kaum mit Schädlingen zu kämpfen. Lediglich zu reichliche Wassergaben könnten ihm schaden.

Überwinterung und Schnitt
Wenn Corokia cotoneaster vor Winternässe geschützt ist, verträgt leichten Frost und kurzzeitig (!!!) sogar bis -10°C. Höhere Minusgrade führen zu Blattverlust, doch die Äste sind sehr widerstandsfähig.
Bei anhaltenden und starken Frösten sollte die Pflanze jedoch in einen Überwinterungsraum gebracht werden. Möglich ist auch ein geheizter Wohnraum, doch durch die zu hohe Temperatur in Kombination mit zu wenig Licht führt auch dies meistens zu Blattfall.
Gut eignet sich ein ungeheizter Wintergarten zur Überwinterung. Je dunkler die Pflanze überwintert wird, desto kühler sollte sie stehen. Wichtig ist auch, dass die Pflanze im Winter nur ganz sporadisch Wasser bekommt. Im zeitigen Frühjahr kann sie schon ins Freie geholt werden.
Aufgrund ihrer dünnen, drahtigen Äste ist sie unempfindlich gegenüber starkem Sonnenlicht, im Gegenteil, nach den dunklen Wintermonaten ist sie dankbar für mehr Licht und Luft. Das zeitige Frühjahr ist auch der richtige Zeitpunkt, um durch leichte Schnittmaßnahmen Korrekturen am Pflanzenhabitus vorzunehmen. Einzelne Äste kann man durch unauffälliges Binden korrigieren und der Pflanze ein kompakteres Aussehen geben.

Galerie



Bilder: B. Verbeek
Text: B. Verbeek, H. Wegner
Juni 2021