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Die Gattung der Agaven (Agave) gehört innerhalb der Ordnung der Spargelartigen (Asparagales) mit 269 anerkannten Arten zur Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae).
(Plants of the world 2017)
Die ursprünglichen Verbreitungsgebiete der Agaven reichen vom Süden der USA über Mittelamerika bis zum nördlichen Südamerika.
Heute ist die Gattung weltweit in tropischen und subtropischen Klimazonen verbreitet, die größte Artenvielfalt findet sich in Mexiko.
Der Name Agave ist aus dem Griechischen abgeleitet und bedeutet edel, prachtvoll, erhaben und diese Ausstrahlung haben die
in Rosettenform wachsenden Pflanzen in der Tat. Der Durchmesser der Arten ist sehr verschieden und kann bei den großwachsenden Arten mehrere Meter betragen. Die sukkulenten Blätter sind lanzettlich bis eiförmig und gehen an der Spitze in einen mehr oder stark ausgeprägten Dorn über. Die Blattränder sind leicht oder stark gezahnt und können fadentragend sein.
Die Faserbildung - auch im Pflanzeninnern - ist ein auffälliges Merkmal der Agave. Eine Reihe von Arten werden sogar für die Faserproduktion genutzt. Die bekannteste unter ihnen ist wohl die Sisal-Agave (Agave sisalana).
Das Farbspektrum der Blätter reicht von blaugraugrün über grasgrün bis hin zu grüngelb und bronze. Sie können einfarbig oder gestreift sein.
Bis zur Ausbildung einer Blüte können bei Agaven Jahrzehnte vergehen. Dieser Umstand hat ihnen im Englischen den Namen Century Plant eingebracht. Agaven blühen nur einmal und sterben dann ab. Der Blütenstand ist sehr imposant (s. Agaven - wikipedia) und kann bei einigen Arten bis zu 10 Meter hoch werden.
Agaven bilden einen stark zuckerhaltigen Saft aus, der zur Produktion des alternativen Süßmittels Agavendicksaft genutzt wird. Aus dem Saft werden auch alkoholhaltige Getränke hergestellt. Fermentiert wird er als Pulque (mexikanisches Nationalgetränk) oder vergohren und gebrannt als Tequila getrunken.
Die Verwendung als Nahrungsmittel ist erst durch Verarbeitung des Saftes möglich. Im natürlichen Zustand ist der Saft der Agaven leicht giftig und kann schwere Reizungen an Haut und Schleimhäuten hervorrufen.
Deshalb Vorsicht: es besteht Verwechslungsgefahr mit der Aloe vera, die ein kühles, heilendes Gel enthält.
In unseren Breiten können Agaven als Kübelpflanzen kultiviert werden und finden vor allem als interessante Strukturpflanze ihren Platz bei der Garten-, Terrassen- und Balkongestaltung.
Weitere interessante Informationen und Quellen finden Sie hier:
Agave - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Agaven - wikipedia
Botanischer Garten Mainz
Pulque - wikipedia
Tequila - wikipedia
(Seiten mit Werbung/Onlineshop!):
Lubera Gartenbuch
Unterschied Agave und Aloe
Standort und Düngung
Agaven lieben - nach der Frühjahrsabhärtung im Halbschatten - während der Freilandsaison von Mai bis Oktober einen vollsonnigen warmen Standort, der vor Regen geschützt ist.
Die Wurzeln dieser sukkulenten Pflanze sind empfindlich gegen Fäulnis, eine gute Drainage und ein durchlässiges Substrat sind daher Pflicht, ein Untersetzer ist Tabu. Das Substrat kann aus Topferde mit Sand oder Bimsstein gemischt werden oder man verwendet ein fertiges Sukkulentensubstrat.
Gegossen wird nach Bedarf - weniger ist mehr und die Erde muss vor dem nächsten Gießen immer abgetrocknet sein. Wenn die Pflanze zu trocken wird nutzt sie zunächst den Speicher in ihren Blättern und diese werden leicht schrumpelig. Steht ihr dann wieder Wasser zur Verfügung werden die Speicher schnell wieder gefüllt. Alle zwei bis drei Wochen wird über das Gießwasser schwach dosiert gedüngt.
Vermehrung
Am leichtesten vermehrt man Agaven über Kindel. Die Kindel werden dicht an der Mutterpflanze mit einem möglichst scharfen Messer abgetrennt.
Nach dem Abtrocknen der Schnittstelle wird der Ableger in einen neuen Topf gesetzt, hell und warm gestellt und nur verhalten gegossen.
Krankheiten und Schädlinge
Während der Wintersaison auf Schild- und Wollläuse kontrollieren und ggf. mit biologischen Präparaten bekämpfen.
Überwinterung und Schnitt
Bevor die Temperaturen in den Minusbereich rutschen, sollte die Agave in ihr Winterquartier umziehen.
Optimale ist so hell wie möglich bei 4-10°C und geringer Luftfeuchte, nicht düngen und bei Bedarf leicht wässern.
Zum Schutz der 'Pflanzenbetreuer' können Korken auf die Enddornen der Blätter gesteckt werden.
Vor dem Ausräumen die Pflanze evtl. umtopfen. Kleine Exemplare jährlich, große alle 3 bis 5 Jahre.
Beim Umtopfen wird das alte Substrat auch zwischen den Wurzeln entfernt, dabei die Wurzeln möglichst nicht verletzen. Sind Kindel entstanden, diese möglichst dicht an der Mutterpflanze abtrennen, da die Energie sonst von der Mutterpflanze in die Kindel verlagert wird.
Bilder: B. Verbeek
Text: H. Wegner
Oktober 2019