Deutsche Dahlien-, Fuchsien- und Gladiolen- Gesellschaft e.V. - gegründet 1897

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Japanische Goldorange - Japanische Aukube
Aucuba japonica

Aucuba japonica

Die Gattung Aucuba gehört mit Ihren 10 anerkannten Arten innerhalb der Ordnung der Garryales zur Familie der Garryaceae. (Plants of the world 2017)
Die Familie ist in China, im Ost-Himalaya, Hainan, Japan, Korea, Myanmar, Nansei-shoto, Taiwan, Tibet und Vietnam beheimatet. Aucuba japonica hat seine Ursprungsstandorte in Japan, Korea, Nansei-shoto, Taiwan und ist inzwischen auch in Österreich, Teilen Chinas, Nord Carolina, Spanien und dem US-Bundesstaat Washington verbreitet.
Die Ursprungsstandorte sind Wälder in Höhen über 1000m NN. Die japanische Goldorange ist eine immergrüne, verholzende Pflanze, die Sträucher erreichen bei uns Wuchshöhen von 1 – 3 m, am Naturstandort werden die Sträucher bis zu 6 m hoch. Die Laubblätter sind elliptisch, ledrig und etwa 10-18 cm lang mit einem gewellten und manchmal unregelmäßig gezahnten Blattrand. Sie erinnern an die Blätter von Orangenbäumen, was der Art den Namen Goldorange eingetragen hat. Die sattgrünen Blätter sind - je nach Sorte - einfarbig oder mit gelbgrünen oder elfenbeinfarbenen Flecken bedeckt und scheinen dann fast zu leuchten.
Im Frühjahr erscheinen die unscheinbaren Blüten. Die Goldorange ist zweihäusig, d.h. entweder trägt ein Strauch nur männliche oder nur weibliche Blüten. Stehen Sträucher beider Geschlechter in räumlicher Nähe zueinander, so kann eine Bestäubung und damit Befruchtung stattfinden. War diese erfolgreich bilden sich an den weiblichen Sträuchern bis zum Herbst leuchtend- bis purpurrote Beeren, die meist nur einen Samen enthalten. Aber Vorsicht: Die Beeren sind giftig!
Je nach Sorte und lokalem Klima kann die Art auch in unseren Breiten winterhart sein.
Aucuba japonica ist anpassungsfähig und kann auch als Zimmerpflanze gehalten werden, dort erreicht sie meist nur eine Höhe von etwa 1 m und wächst wegen des Lichtmangels eher sparrig.
Am besten gedeiht sie als Kübelpflanze, mit einem Standort im Freien während der Sommermonate und frostfreiem Überwinterungsquartier. Die Goldorange ist eine der robustesten Kübelpflanzen, sie gehört wie Lorbeer und Oleander zu den „Standardkübelpflanzen“ und verzeiht auch so manchen Pflegefehler.
Von Gärtnereien wird sie häufig als Dekorationspflanze für festlichen Anlässen verliehen. In südlichen Ländern ist sie ein unverzichtbarer Bestandteil eines jeden Hauseinganges oder Hinterhofes.
Die bekannteste Sorte der Aucuba japonica ist „Variegata“, deren Blätter goldgelb gefleckt sind. Zwei weitere attraktive Varietäten sind „Crotonifolia“, deren mittelgrüne Blattflächen mindestens zur Hälfte gelb- oder elfenbeinfarben sind und „Goldieana“ mit gelber Blattmitte und grünen Rändern. Weiterhin erwähnenswert sind noch die Sorten „Longifolia“ mit länglichen, schmalen Blättern, „Nana Rotundifolia“ mit rundlichen Blättern und „Grandis“ mit sehr großen, gelbgrünen Blättern.


Weitere interessante Informationen und Quellen finden Sie hier:
Aucuba - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Aucuba japonica - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Japanische Aukube - wikipedia
Garryaceae- wikipedia


Kultur und Pflegepraxis

Standort und Düngung
Aucuba japonica steht in ihrer Heimat im Schatten größerer Bäume.
Bei uns bevorzugt sie ebenfalls einen Platz im Halbschatten, verträgt aber auch volle Sonne. Sie ist damit eine der wenigen schattenverträglichen Kübelpflanzen – steht die Pflanze aber dauerhaft im Schatten, verblasst die Färbung der Blätter merklich.
Da Aukuben leichte Fröste vertragen, kann - in geeigneten Lagen - bereits im April ausgeräumt und erst Anfang November eingeräumt werden.
Wie auch bei anderen hartlaubigen Pflanzen, sollte auf die Bedürfnisse der Pflanze besonders geachtet werden, da Pflegefehler erst zeitverzögert sichtbar werden. Durch die ledrigen Blätter verdunstet die Pflanze nicht so viel Wasser wie andere stark belaubte Pflanzen mit weicheren Blättern. Die Erde sollte gleichmäßig feucht gehalten werden, Staunässe aber vermieden werden.
Im Winter benötigen die Pflanzen bei geringeren Temperaturen und weniger Licht noch weniger Wasser. In der Überwinterungszeit deshalb nur sparsam gießen.
Über das Gießwasser wird die Aukube von April bis Oktober wöchentlich mit Nährstoffen versorgt.
Hinsichtlich des Substrats sind Goldorangen recht anspruchslos, eine durchlässige, gut strukturierte Blumenerde oder gerne auch ein selbst hergestelltes Substrat auf Basis von Komposterde sind geeignet. Um Staunässe vorzubeugen kann Blähton oder Sand ins Substrat eingearbeitet und das Pflanzgefäß mit einer Drainageschicht versehen werden.

Vermehrung
Aucuba japonica vermehrt man problemlos durch etwa 10–15 cm lange unverholzte Stecklinge, die im Frühjahr geschnitten werden. Sie wurzeln leicht an, wenn sie in ein Gemisch von gleichen Teilen Torf und Sand oder Perlite bzw. in eine gekaufte Vermehrungserde gesteckt werden. Eine Abdeckung mit durchsichtiger Folie sorgt für eine „gespannte“ Luft und beschleunigt die Bewurzelung.

Krankheiten und Schädlinge
Aucuba sind wenig empfindlich gegen Krankheiten und Schädlinge. Am ehesten kommen Schildläuse und Spinnmilben vor, wenn die Pflanzen zu warm überwintert werden. Diese können mit biologischen Präparaten bekämpft werden.

Überwinterung und Schnitt
In milden Gebieten (Weinbauklima) sind die Aukuben völlig winterhart, nur in extrem kalten Wintern frieren sie stark zurück, treiben aber meist wieder aus.
In allen übrigen Gebieten und wenn man kein Risiko eingehen will, holt man die Pflanzen spätestens Anfang November (es darf also ruhig schon einmal gefroren haben) ins Winterquartier. Dieses sollte möglichst hell sein bei Temperaturen idealerweise um +5° C. Es muss nicht unbedingt ein Gewächshaus sein, auch helle Treppenhäuser, Keller oder Garagen sind geeignet.
Temperaturen über +10°C sollten auf Dauer vermieden werden, zu hohe Temperaturen und zu trockene Luft verträgt die Pflanze schlecht. Zu warm gehaltene Pflanzen lassen die Blätter hängen und in Verbindung mit zu trockener Luft kommt es zu Blattfall und häufig bilden sich schwarze Flecken auf den Blättern – dann hilft nur noch ein starker Rückschnitt vor dem Ausräumen im Frühjahr.
Aucuba können notfalls auch völlig dunkel überwintert werden, wenn der Raum kalt genug ist. Er braucht nicht frostfrei zu sein, die Aukube verträgt auch mehrmaliges Durchfrieren des Ballens. Im Frühjahr dauert es dann allerdings sehr lange, bis die Pflanze wieder ihre volle Schönheit entfaltet – also bitte nur im äußersten Notfall!

Goldorangen sind sehr schnittverträglich. In der Jugend erzielt man durch mehrmaliges Stutzen gedrungene, buschige Pflanzen. Ältere Sträucher lässt man am besten solange es geht ungeschnitten wachsen, denn nur so lassen sich ihre malerischen Formen bewahren. Ältere, zu groß gewordene Exemplare können zur Verjüngung kräftig, auch ins alte Holz, zurückgeschnitten werden.

Galerie

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Bilder: M. Alter
Text: A. Schmitt, H. Wegner
Juli 2019