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Die abwechslungsreiche Gattung Crassula gehört mit ihren 285 anerkannten Arten (The Plant List,
Stand April 2017) innerhalb der Ordnung der Steinbrechartigen (Saxifragales) zur Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae).
Die meist blattsukkulenten Arten sind ein- oder mehrjährig und immergrün, ihr Habitus variiert von moosförmig bis baum- oder strauchartig.
Die Wuchshöhe der Crassula-Arten reicht von bodennah bis zu 3,5m. Auch in Form und Farbe variieren sie stark.
Etwa 150 der Arten sind im südlichem Afrika beheimatet.
Die Vertreter der Gattung Crassula sind ganz besondere Überlebenskünstler, angepasst an extrem trockenes, heißes Klima.
Sie besitzen einen speziellen, nach der Gattung benannten Stoffwechsel, den 'Crassulacean Acid Metabolism' (CAM).
Jede Pflanze muss das, neben Wasser und Licht, für die Photosynthese wichtige CO2 aus der Luft aufnehmen und dafür Ihre Spaltöffnungen öffnen.
Bei den meisten Pflanzen läuft dieser Vorgang tagsüber ab, damit das CO2 direkt für die tagsüber erfolgende Photosynthese zur Verfügung steht.
Bei jedem Öffnen gibt die Pflanze Wasser an die Umgebungsluft ab.
Die in trocken-heißen Regionen vorkommenden Crassula-Arten öffnen ihre Spaltöffnungen nur nachts,
wenn die Temperaturen niedriger sind, keine Sonneneinstrahlung vorhanden und damit die Wasserabgabe möglichst gering ist.
Das aufgenommene CO2 wird in Form organischer Säuren gebunden und tagsüber, wenn es für die Photosynthese benötigt wird, wieder abgespalten.
Das ebenfalls notwendige Wasser haben die Pflanzen in ihren Blättern, dem Stamm und den verdickten Wurzeln gespeichert.
In besonders trockenen Perioden öffnen die Pflanzen die Spaltöffnungen überhaupt nicht und greifen auf die Depots zurück.
Sie haben in dieser Zeit zwar keinen Zuwachs, die Zellen bleiben aber gesund und die Trockenphase kann so überdauert werden.
Ein im fernen Osten, den USA und in unseren Breiten sehr bekannter und beliebter Vertreter der Gattung Crassula ist Crassula ovata der Geld-, Pfennig- oder Glücksbaum.
Besonders in eckigen Porzellangefäßen mit Löwenfüßen kultiviert soll er finanzielles Glück bescheren.
Die Heimat des Glücksbaums ist Südafrika. Dort ist er vor allem in den Provinzen Kap und Natal zu finden.
Typisch für ihn ist der, durch den gedrungenen, knorrig erscheinende 'Stamm' und die verdickten Äste untersetzt wirkende Wuchs.
Am Ursprungsstandort erreichen die Pflanzen eine Größe von etwa 2,5m.
Die als Wasserspeicher dienenden Blätter sind grün, verkehrt-eiförmig, glattrandig, unbehaart, sukkulent und glänzend. Sie erreichen eine Länge zwischen 3 und 9cm und eine Breite zwischen 1,8 und 4cm.
Direkt an der Pflanzenbasis ist Crassula ovata meist schwach verzweigt, etwas höher verzweigt er sich meist selbständig sehr gut.
In Südafrika blühen die Pflanzen in den kühleren Monaten von Juli bis August. In unseren Breiten kommen ältere Exemplare bei optimalen Pflegebedingungen meist im Winterhalbjahr zum Blühen.
Die Blüten erscheinen in Büscheln endständig an den Ästen. Die Pflanze erscheint dann wie mit einem Schleier überzogen.
Die Einzel-Blüten werden aus fünf spitz zulaufenden, verwachsenen Kelchblätten sowie den 'auf Lücke' stehenden Staubgefäßen gebildet und sehen wie kleine Sterne aus. Ihre Farbe reicht von weiß bis rosa.
Die duftenden Blüten ziehen eine Vielzahl von Insekten zur Bestäubung an.
Im Anschluss an die Blüte bilden sich kleine Kapseln, die den staubfeinen Samen enthalten.
Die Verbreitung der Samen erfolgt mit dem Wind.
Auch bei größeren Tieren ist die Pflanze als Nahrungsquelle sehr beliebt. Vor allem Landschildkröten lieben den Geldbaum.
Sie fressen ihn aber meist nicht vollständig auf und heruntergefallene Blätter bewurzeln bei Bodenkontakt und bilden neue Pflanzen.
Vom Menschen wurden die gekochten Wurzeln der Pflanze gegessen, in Milch gekochte Blätter wurden in der Volksmedizin unter anderem gegen Durchfall eingesetzt.
Für die Nutzung als Zierpflanze sind neben den ursprünglichen grünblättrigen Pflanzen inzwischen durch Züchtung neue Varietäten entstanden.
Die Sorte 'Sunset' besitzt gelb-grünes Laub, die Varietät 'Minor' hat – wie der Name bereits verrät – kleine Blätter.
Bei der Varietät Crassula ovata var. cristata ist das Laub polypenartig verformt.
Wegen ihres Wuchstyps wird sie auch als Korallenstrauch bezeichnet. Bekannte Sorten dieses Typs sind 'Hobbit' und 'Green Coral'.
Der Wuchs der auf dem Markt erhältlichen Sorten ist buschartig und – je nach Sorte – mehr oder weniger kompakt.
Während die Varietät 'Minor' eher kleinwüchsig bleibt, wachsen die cristata-Varietäten eher schlank aufrecht.
Über die Jahrzehnte kann ein Geldbaum in Kultur durchaus Größen von 1,5m und mehr erreichen.
Weitere interessante Informationen und Quellen finden Sie hier:
Wikipedia - Geldbaum
PlantzAfrica - Crassula ovata
Bonsaipflege - Crassula ovata
Standort und Düngung
Die Pflegeanleitung für die Dickblatt-Arten steht stellvertretend für alle Blattsukkulenten aus der Familie der Crassulaceae:
Wie die ursprüngliche Heimat der Crassula ovata bereits verrät benötigt sie einen hellen, sonnigen Standort und trockene Füße.
Der Freilandaufenthalt bei voller Sonne kommt der Pflanze sehr entgegen, die Sonne fördert die Blütenbildung.
Nach dem 'im Haus'-Aufenthalt benötigt die Pflanze unbedingt eine Abhärtungsphase im Schatten, da die Blätter sonst wegen der stärkeren UV-Strahlung leicht verbrennen.
Während der Zeit des 'im Haus'-Aufenthalts sollte Crassula ovata immer so viel Licht wie möglich bekommen, sonst bilden sich nur schwache, in die Länge schiessende Triebe.
Als Substrat ist Kakteenerde ideal. Notfalls kann auch eine eigene Mischung aus 2/3 guter Topfpflanzenerde und 1/3 Lavaschlacke oder Bims (verschiedene Körnungen) verwendet werden.
Auf jeden Fall muss das Substrat sehr gut durchlässig sein und das Pflanzgefäß mit einer guten Drainage versehen werden.
Wie auch andere Sukkulenten ist der Geldbaum empfindlich gegen Staunässe - er fault dann leicht.
Wird es dem Baum im Topf zu eng, kann man ihn von Frühjahr bis Hochsommer umtopfen.
Düngergaben sind (vorzugsweise mit Kakteendünger) in der Hauptwachstumszeit 1-2 mal monatlich ideal. Es sollte nur sehr verhalten gegossen werden.
Schrumplige Blätter oder Blattfall sind meist eher ein Hinweis auf ein 'Zuviel' an Wasser.
Trotz der Eigenheiten ist der Geldbaum eher tolerant. Er verträgt trockenes, windiges und Küstenklima, wenn genug Licht da ist und seine Füße trocken bleiben.
Zur Not verträgt er kurzzeitig auch einmal niedrige Temperaturen bis an den Gefrierpunkt, dann nehmen aber angesetzte Blüten Schaden (das sollte man nicht ausreizen, unter 5°C verlässt die Pflanze den optimalen Bereich).
Vermehrung
Abgebrochene oder abgeschnittene Triebe lassen sich sehr einfach, beispielsweise in einem Torf-Sand-Gemisch (3:1), vermehren.
Abgeschnittene Stecklinge oder Blätter lässt man an der Schnitt- oder Bruchstelle gut antrocknen und steckt sie dann leicht in die Erde.
Auch während der Bewurzlung müssen die Stecklinge ziemlich trocken gehalten werden, sonst verrotten sie.
Am besten bewurzeln die Stecklinge über Sommer.
Krankheiten und Schädlinge
Bei allen auftretenden Schwierigkeiten sollten zunächst die Kulturbedingungen überprüft werden.
Unter ungünstigen Umständen können sich Wollläuse ansiedeln.
Diese können gut mit Paraffinöl-Produkten wie beispielsweise 'Promanal' oder 'Elefant-Sommeröl' bekämpft werden.
Vorsicht nur bei Arten mit blaugrünlicher Wachsschicht, die wie eine Patina auf den Blättern liegt: Sie kann durch das großflächige Einsprühen (aber auch durch das Anfassen der Blätter) beschädigt werden.
Beim Befall sollte man deshalb die Schädlinge direkt mit dem Mittel einpinseln.
Überwinterung und Schnitt
Crassula ovata ist sehr schnittverträglich und kann auch als Bonsai gezogen werden.
In der Regel verzweigt sich ein Geldbaum selbstständig sehr gut, mit einem regelmäßig Schnitt – zum Beispiel im Frühjahr – kann man diese Verzweigung
und damit auch das Wachstum in die Breite fördern.
Für die Winterphase sollte die Pflanze zeitig genug herein geholt werden, um angelegte Blüten nicht zu schädigen.
Günstig ist es, wenn die Pflanze von Mitte Oktober bis Anfang März so hell wie möglich - am besten mit viel direktem Sonnenlicht - bei etwa 5-13°C und sehr trocken steht.
Die Wassergaben sollten noch wesentlich sparsamer als im Sommer ausfallen.
Das Düngen kann in dieser Zeit unterbleiben.
Die Ruhephase mit niedrigen Temperaturen und wenig Wasser regt die Blütenbildung an.
Bilder: M. Alter, H. Cohrs
Text: M. Alter, H. Wegner
Mai 2017