Deutsche Dahlien-, Fuchsien- und Gladiolen- Gesellschaft e.V. - gegründet 1897

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Myrthenblättrige Kreuzblume
Polygala myrtifolia

Polygala myrtifolia

Zu den vier Familien innerhalb der Ordnung der Schmetterlingsblütenartigen (Fabales) gehört neben der bekannten Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) auch die Familie der Kreuzblumengewächse (Polygalaceae), in die sich die Gattung der Kreuzblumen Polygala einordnet.
Die Gattung Polygala ist mit 623 anerkannte Arten ('The Plant List' Stand Februar 2017) die größte innerhalb ihrer Familie. Vertreter dieser Gattung finden sich weltweit.
Die Art Polygala myrtifolia ist in Südafrika beheimatet und besiedelt als schnellwachsende Pionierpflanze vor allem die südliche und südöstliche Küste. In ihrer Heimat wird die Pflanze aufgrund ihrer Haupt-Blütezeit im südafrikanischen Frühjahr als 'September bush' bezeichnet.
Die Pflanzen bilden immergrüne, hartlaubige Sträucher, mit einer Wuchshöhe von 1,5 Metern, deren Triebe mit längs-ovalen, wechselständig angeordneten, etwa drei bis fünf cm langen Blättchen besetzt sind.
Wie alle Polygala-arten besitzt auch Polygala myrtifolia traubenförmige Blütenstände.
Die imposanten, büschligen Blütenstände bilden sich am Ende der Triebe. Die Blütenform ist etwas ungewöhnlich und erinnert an Leguminosen, was die 'Nähe' der Kreuzblumen zur Familie der Hülsenfrüchtler bei der systematischen Einordnung verrät. Grundfarbe der Blüten ist Purpur, die flügelförmigen Kronblätter sind etwas dunkler als der Kiel im Zentrum.
Die Bestäubung der Blüten kann nur durch sehr kräftige, an die Blüten angepasste Insekten erfolgen, in unseren Breiten verläuft dieser Vorgang meist nicht erfolgreich und es werden nur wenige Samen ausgebildet.
Am günstigen Standort, etwa Winterhärtestufe 9, verträgt die myrthenblättrige Kreuzblume mäßigen Frost, an der Riviera überwintern die Pflanzen im Freien und sind dort bereits verwildert. In unseren Breiten sind die klimatischen Bedingungen zum Überwintern im Freiland eher nicht gegeben (Winterhärtezonen Deutschland). Die Blütezeit dieser ausdrucksvollen Schönheit reicht vom Frühjahr bis in den Spätsommer hinein. Durch die sehr gute Schnittakzeptanz, kann die Pflanze in fast jede Form gebracht werden und die relativ geringe Wuchshöhe macht sie zu einer attraktiven Pflanze für die Liebhaber kleinwüchsiger Kübelpflanzen. Wenn man die Bedürfnisse der Pflanze beachtet, ist sie gegen Schädlinge und Krankheiten unempfindlich. Aufgrund dieser vielen positiven Eigenschaften findet die Art als beliebte Kübelpflanze Verwendung. Wie bei anderen Kübelpflanzen auch ist die Giftigkeit der Pflanze aufgrund der enthaltenen Triterpensaponinen zu beachten.


Weitere interessante Informationen und Quellen finden Sie hier:
Botanischer Garten Bern
baumkunde.de - Polygala myrtifolia
wikipedia - Kreuzblumen
wikipedia - Polygala myrtifolia


Kultur und Pflegepraxis

Standort und Düngung
Die Myrthenblättrige Kreuzblume steht gerne hell und sonnig, sollte allerdings in den heißesten Stunden des Tages vor der prallen Sonne geschützt werden.
Ein besonderes Augenmerk ist bei der ansonsten unkomplizierten Pflanze auf das Gießen zu legen.
Ein Zuviel an Wasser nimmt die Polygala leicht übel. Bei fortwährender Übernässung durch längere Regenfälle oder zu viel Gießen tritt Wurzel- und Stängelfäule auf und die Pflanze geht ein. Im Winter wird nur sporadisch in größeren Abständen gegossen.
Auch das Kultursubstrat muss der Empfindlichkeit gegenüber Staunässe Rechnung tragen.
Als Kultursubstrat eignet sich Einheitserde oder eine Mischung aus sandiger Laub- oder Komposterde und einer groben Rasenerde. Es empfiehlt sich zusätzlich die Beimischung von 15-20% Sand oder Perlite, um die Erde durchlässiger zu machen und ein schnelles Abtrocknen des Ballens zu gewährleisten.
Die Nährstoffversorgung kann vom Frühjahr bis September wöchentlich mit einem organischen Flüssigdünger über das Gießwasser oder mit einem Langzeitdünger gewährleistet werden, der oberfächlich in den Wurzelballen eingearbeitet wird, sich nach und nach löst und mit dem Gießwasser in den Wurzelballen gelangt.

Vermehrung
Polygala myrtifolia kann über Samen oder Stecklinge vermehrt werden.
Für die Stecklingsvermehrung schneidet man im Frühjahr 5-6 cm lange Triebspitzen und bewurzelt diese in gespannter Luft (unter einer Vermehrungsfolie) bei Temperaturen von 20-25°C.
Das für die Saatgutvermehrung benötigte Saatgut kan man über den Fachhandel beziehen.

Krankheiten und Schädlinge
Aufgrund ihrer Inhaltsstoffe bleibt diese Kreuzblumenart weitestgehend von Schädlingen verschont.
Bei falscher Pflege mit zu reichlichem Gießen kann Wurzel- oder Stengelfäule auftreten, die dann mit dem Absterben der Pflanz einhergeht.

Überwinterung und Schnitt
Der Grundaufbau der Pflanze sollte bereits durch mehrfaches Entspitzen der Jungpflanzen erfolgen, um eine gute Verzweigung zu erreichen.
Ältere Pflanzen werden nur im Herbst zurückgeschnitten. Da die Blüten an den Spitzen der neuen Triebe erscheinen, würde ein weiterer Rückschnitt im Frühjahr die Blütezeit weiter in den Sommer verschieben.
Für eine gute Überwinterung von Polygala myrtifolia ist besonders viel Licht wichtig, da die Pflanze sonst alle Blätter abwirft. Sie sollte hell bei Temperaturen von 4-10°C überwintert werden. Optimal ist natürlich ein Gewächshaus oder Wintergarten. Die Temperaturen sollten 8-12°C nicht überschreiten. Das Gießen sollte nur sporadisch erfolgen, da die Pflanze bei den kühleren Temperaturen und der geringeren Lichintensität im Winter noch weniger Wasser benötigt als im übrigen Jahr, die Wurzeln aber weiterhin empfindlich gegenüber Nässe sind.

Galerie



Bilder: A. Schmitt, B. Verbeek
Text: A. Schmitt, H. Wegner
März 2017