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Die Gattung Ocimum gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae).
Die ursprüngliche Heimat des klassischen Basilikums, so wie es in Mitteleuropa überwiegend gehandelt und in der Küche genutzt wird, liegt wahrscheinlich im tropischen Vorderindien.
Von dort aus breitete es sich schon sehr früh zum Mittelmeerraum hin aus und trägt die Namen Mittelmeertyp, Europäisches - oder Französisches Basilikum oder auch Genovese-Typ.
Die Gattung war und ist als Würz-, Heil-, Zier- und kultische Pflanze sehr beliebt und inzwischen über die tropischen Gebiete der Erde verbreitet.
In verschiedenen Kulturen, vor allem im indischen und asiatischen Raum, gibt es das sogenannte 'Heilige Basilikum' das den Göttern gewidmet ist.
Die vielseitige Verwendung der beliebten Pflanze machte sie zu einem beliebten Zuchtobjekt, was die wissenschaftliche Einordnung der Arten innerhalb der Gattung erschwert.
Laut 'The Plant List' (Stand Januar 2017) besteht die Gattung aus 66 anerkannten Arten.
Der deutsche Name 'Königskraut' leitet sich vermutlich vom lateinischen Wort 'basileus' (= König) ab.
Dieser Ursprung findet sich in vielen Kulturen und Sprachen.
Ob der Name nur mit dem 'königlich' intensiven Geschmack zusammenhängt oder das Basilikum als Heilkraut der Könige galt, konnte nicht abschließend geklährt werden.
Durch die sehr unterschiedliche Mischung von Inhaltstoffen wie Monoterpenen, Sespuiterpenen und Phenylpropanne, besitzen die Arten und Hybriden innerhalb der Gattung Ocimum sehr verschiedene Aromen.
Es gibt es Arten mit Zitrusaroma (beispielsweise Ocimum americanum) und solche mit würzige Geschmacksnoten wie Anisbasilikum, Zimtbasilikum und das relativ pfeffrig-würzige Thai-Basilikum.
Selten sind diese Typen mit außergewöhnlichen Geschmacksrichtungen beim Gärtner um die Ecke erhältlich, spezialisierten Versandgärtnereien, die sich mit ausgefallenen Kräuterarten beschäftigen, handeln mit Saatgut und auch mit Pflanzen dieser Spezialitäten.
Der bei uns weit verbreitete Genovese-Typ wird größtenteils in Frankreich, Italien, Marokko und Ägypten aber auch in Kalifornien kultiviert.
Das Aroma ist sehr angenehm, pikant und würzig und eines der intensivsten in der Kräuterwelt, besonders hervor zu heben ist der rotlaubige Typ (Ocimum basilicum purpureum).
Basilikum ist als Kraut oder Gewürz am besten frisch zu verarbeiten. Durch das klassische Trocknen geht sehr viel an Aroma verloren.
Beim Verwenden in warmen Gerichten sollte das Basilikum erst direkt vor dem Verzehr zugegeben werden, da die Basilikumaromen sich in der Hitze schnell verflüchtigen.
Strauchbasilikum
Kennt man nur das Mittelmeerbasilikum, so ist es zunächst erstaunlich, dass Basilikum im Bereich der Kübelpflanzen aufgeführt wird.
Innerhalb der Gattung Ocimum gibt es eine ganze Reihe von Strauchbasilikum-Typen.
Im Gegensatz zu den krautig wachsenden einjährigen Typen ist Strauchbasilikum mehrjährig und besitzt verholzende Triebe.
Die Pflanzen zeichnen sich – je nach Art und Sorte – durch einen kräftigen Wuchs und eine wesentlich höhere Akzeptanz von niedrigen Temperaturen aus.
Abgehärtete Pflanzen, die den ganzen Sommer im Freien standen, vertragen im Herbst an geschützten Standorten sogar den ersten Nachtfrost.
Durch Kreuzungen sind verschiedene Typen entstanden, die sich in Wuchs, Blatt- und Blütenfarbe unterscheiden.
Allen gleich ist, dass sie, wie das Mittelmeer-Basilikum, besser im Topf gedeihen, als ausgepflanzt im Garten.
Basilikum ist besonders anfällig für bodenbürtige Pilzkrankheiten.
Diese treten in einem Kübel mit dem richtigen, regelmäßig ausgetauschten Substrat und einer Drainage seltener auf.
In einem schönen Terrakotta-Kübel sind die Pflanzen ein Blickfang auf jeder Terrasse und jedem Balkon.
Je nach Sorte steht die Pflanze den ganzen Sommer in voller Blüte und wird von zahlreichen Insekten besucht.
Berührt man beim 'Vorbeistreifen' diese wunderbare Duftpflanze, so verstömt sie ihr herrlich würziges Aroma. Für die Küche liefert sie den ganzen Sommer über ihre wunderbaren Blätter und Blüten.
Einige Arten und Sorten von Strauchbasilikum, die repräsentativ für die große Vielfalt stehen können:
Standort und Düngung
Basilikum verträgt einen vollsonnigen Standort.
Je mehr Sonne, desto intensiver sind das Aroma und die Laubfärbung.
Ein regelmäßiges Ernten der Spitzen fördert die Verzweigung.
Wenn das Strauchbasilikum gut wächst, müssen die Wasser- und Nährstoffversorgung entsprechend angepasst werden, besonders die wüchsigen Typen des 'Afrikanischen Strauchbasilikums' haben in der Wachstumszeit einen stark erhöhten Bedarf.
Bei starkem Zuwachs sollte ein zusätzliches Umtopfen während der Wachstumszeit erwogen werden. Steht die Sorte 'African Blue' in einem Kübel mit 35-40cm Durchmesser, so kann ein zusätzliches Umtopfen spätestens im 2. Jahr notwendig sein.
Das Substrat sollte für Basilikumpflanzen humus- und nährstoffreich sein.
Für die Grunddüngung empfiehlt sich das Untermischen von organischem Dünger, wie beispielsweise Kompost oder Hornspänen.
Im Laufe des Sommers können die Pflanzen mit einem handelsüblichen Flüssigdünger für Kräuter und/ oder Gemüse bedarfsgerecht versorgt werden.
In größeren Töpfen und Kübeln ist eine Drainage sinnvoll, da das Basilikum zwar einen relativ hohen Wasserverbrauch hat, aber keine Staunässe verträgt.
Vermehrung
Strauchbasilikum kann über Stecklinge oder Saatgut vermehrt werden. Zur Bewurzlung werden nicht verholzte Stecklinge in Wasser gestellt. Die Wurzelbildung setzt nach etwa 10 Tagen ein.
Krankheiten und Schädlinge
Die aromatischen Blätter schmecken auch kleinen Krabbeltieren gut, ein Befall mit Läusen und Weißer Fliege ist während der Kultur über Sommer und während der Überwinterung möglich.
Der Befall kann mit den biologischen Mitteln erfolgreich bekämpft werden.
Im Sommer können einzelne Blätter von den Larven der Minierfliege (typische Miniergänge im Blatt) befallen werden.
Diese Blätter einfach entfernen und vernichten.
Überwinterung und Schnitt
Vor dem Einräumen im Herbst, sollte die Basilikumpflanze um ein bis zwei Drittel eingekürzt werden, je nachdem, wie stark die Verholzung es zulässt.
Wichtig ist, etwas Laub stehen zu lassen, damit der Stoffwechsel der Pflanze weiter arbeiten kann.
Für die Überwinterung ist ein heller und kühler Raum wünschenswert, die Temperaturen sollten bei +8 bis +12°C liegen. Die Gießwassermenge muß stark reduziert und an die verminderte Blattfäche angepasst werden.
Im Frühjahr können die Pflanzen an sonnigen, warmen Tagen bereits an die Freiluftsaison gewöhnt werden.
Ideal sind zum Start Temperaturen im zweistelligen Bereich, bei zu kalten Nachttemperaturen, die Pflanzen wieder herein holen.
Basilikum kann nach einer zwei- bis dreiwöchigen Gewöhnungsphase im Halbschatten auch wieder der UV-Strahlung ausgesetzt werden, ohne 'Sonnenbrand' zu bekommen.
Umtopfen kann den Pflanzen einen guten Startimpuls geben. Wenn die Pflanze mit dem Wachstum beginnt, sollte sie auch wieder gedüngt werden.
Ein kleiner Rückschnitt fördert den Neuaustrieb.
Bilder: M. Alter, M. Neuhaus
Text: M. Alter, H. Wegner
Februar 2017