Deutsche Dahlien-, Fuchsien- und Gladiolen- Gesellschaft e.V. - gegründet 1897

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Zierspargel
Asparagus

Asparagus setaceus (Feder- oder Farn-Spargel)

Die Gattung Asparagus gehört innerhalb der Ordnung der Spargelartigen (Asparagales) zur Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae). Zur gleichen Familie gehört die Schopflilie Eucomis bicolor, die an dieser Stelle bereits vorgestellt wurde (s. Portraits-Eucomis).
Zur Gattung Asparagus werden derzeit 211 Arten gezählt (The Plant List - Stand August 2016), von denen eine Vielzahl als Nutzpflanzen verwendet werden. Neben dem sehr beliebten Gemüsespargel Asparagus officinalis findet eine Vielzahl von Aspargusarten als Zierpflanzen Verwendung. Im folgenden finden Sie einige Beispiele.

  • Asparagus densiflorus
    Sorte 'Meyeri' (Fuchsschwanz-Spargel) - besitzt eine aufrechte, fuchsschwanzartige Wuchformorm
    Sorte 'Sprengeri' - überhängende Form, ist auch für Ampelpflanzungen geeignet
  • Asparagus falcatus (Sicheldorn-Spargel) - strauchig-kletternde Form
  • Asparagus pseudoscaber (Rauer Spargel)
  • Asparagus setaceus (Feder- oder Farn-Spargel)
    - drahtige Triebe mit flach verzweigten Seitenästen,die an Farnwedel erinnern, er besitzt starke Dornen.
  • Asparagus tenuifolius (Zartblättriger Spargel)
  • Asparagus umbellatus von den Kanaren stammender Halbstrauch, winterhart bis -7 Grad
  • Asparagus verticillatus (Wirtel-Spargel)
Die landläufig einfach als Asparagus bezeichneten Zierspargel schienen lange Zeit aus der Mode gekommen zu sein. In letzter Zeit erleben die Pflanzen jedoch einen neuen Boom, vielleicht weil Retro, also alles aus den 60er, 70er Jahren, gerade wieder modern ist.
Vor allem weist diese Pflanze aber einige Vorzüge auf, die man erst im direkten Umgang mit ihr entdeckt.
Asparagus kann sowohl als Zimmerpflanze, als auch als Kübelpflanze genutzt werden und ihre hübschen Triebe eignen sich als Grünanteil in Blumensträußen - der Schnitt fördert sogar das Nachwachsen neuer Triebe.
Auf Reisen in südlichen Ländern kann man diese Pflanze immer wieder als Balkonbegrünung oder ausgepflanzt im öffentlichen Grün entdecken.
Sie ist eine unkomplizierte Pflanze, die durch ihre grazile Wuchsform sehr anpassungsfähig und -gute Pflege vorausgesetzt- immer ansehnlich ist. Bei guten Voraussetzungen kann sie auch zur Blüte kommen. Die Blütchen duften angenehm und erscheinen sehr zahlreich zwischen den "Blättern". In schönen Sommern bilden sich aus den Blüten Beeren, die ein Samenkorn umschließen. Je nach Art reicht die Färbung der Beeren über rot bis violett. Bei den Blättern des Asparagus handelte es sich um umgewandelte feingliedrige, abgeflachte Zweige, sogenannte Scheinblätter.
Das Zentrum der Artenvielfalt dieser interessanten Gattung liegt in Südafrika, im Bereich der umfangreichen Kapflora. Weiter Verbreitungsgebiete sind vor allem Eurasien und China.

Weitere interessante Informationen und Quellen finden Sie hier:
wikipedia - Die Gattung Spargel mit links zu Arten
wikipedia - Gemüsespargel
wikipedia - Zier-Spargel (Asparagus densiflorus)
Hortipedia - Sicheldorn-Spargel (Asparagus falcatus)
wikipedia - Feder-Spargel (Asparagus setaceus)
wikipedia - Zartblättrige Spargel (Asparagus tenuifolius)
wikipedia - Wirtel-Spargel (Asparagus verticillatus)


Kultur und Pflegepraxis

Standort und Düngung
Der meist als Zimmerpflanze bekannte Zierspargel macht sich auch auf der Terrasse oder dem Balkon gut. Er sollte jedoch nicht direkt in der Sonne stehen, besser nur Morgensonne und Mittags leicht beschattet. Zuviel Sonne lässt seine Blätter gelb werden und ihn unansehnlich aussehen. Da die Pflanzen gegenüber Kälte empfindlich sind sollten sie erst ins Freie geräumt werden, wenn die Temperaturen konstant über 15 °C liegen.
Asparagus benötigt regelmäßige Wassergaben. Auch wenn er durch die Ausbildung von Wurzelverdickungen vor dem Vertrocknen geschützt ist, wirft er in Trockenphasen gerne die Blättchen ab und wird dann unansehnlich. Regelmäßige Düngergaben in Form von Flüssigdünger im Gießwasser fördern sein Wachstum und lassen ihn immer schön grün aussehen.
Staunässe verträgt die Pflanze ebenfalls schlecht, zu nasse Wurzeln beginnen schnell zu faulen. Damit das Wasser immer gut abfließen kann, benötigt der Topf eine gute Drainage.
Beim Substrat ist der Asparagus nicht besonders wählerisch. Es kann einfach eine strukturstabile Blumenerde verwendet werden. Beim Topfen sollten immer einige cm Platz bis zum Rand frei gelassen werden, da sich das Wurzelwerk stark ausdehnt und sich mitsamt der Erde schnell über den Topfrand hinaus hebt.

Vermehrung
Zierspargel lässt sich sehr leicht durch Teilen vermehren. Er bildet ein starkes Wurzelgeflecht mit Knöllchen aus. Mit einem scharfen Messer kann man den Wurzelballen längs durchtrennen und die Teilstücke neu einpflanzen. Eine Teilung der Pflanze nimmt man am bestens im Frühjahr vor, wenn die Vegetationszeit beginnt.
Auch eine Vermehrung durch Samen ist möglich.
In gut sortierten Gartencentern und natürlich im Internet sind Samen erhältlich, die sich leicht aussäen lassen. Am besten in kleine Töpfchen mit Aussaaterde. Zeitpunkt der Aussaat ist das zeitige Frühjahr. Bei warmen Kulturbedingungen (mindestens 20°C, besser wärmer) erfolgt eine rasche Keimung und die Pflänzchen können nach einiger Zeit in größere Töpfchen umgepflanzt werden. Anfänglich wachsen die Pflanzen nur zögerlich, es ist also Geduld gefragt.

Krankheiten und Schädlinge
Es können Blatt- auch Woll- und Schmierläuse auftreten, wenn die Pflanze im Winter einen zu warmen und trockenen Standort hat. Da hilft als erste Maßnahme das Abduschen mit Wasser. Bei starkem Befall ist auch eine Behandlung mit im Fachhandel erhältlichen biologisch verträglichen Pflanzenschutzmitteln möglich.

Überwinterung und Schnitt
Asparagus ist leicht zu überwintern, weil man ihn ab Herbst, wenn die Nächte kühler werden, in die Wohnung holen und auf die Fensterbank, aber keinesfalls über eine Heizung, stellen kann. Auch in einem temperierten Wintergarten macht er sich gut. Er sollte möglichst hell, ohne direkte Mittagssonne und nicht zu warm stehen. Zu trockene Luft führt zu Blattfall und fördert den Schädlingsbefall. Die Temperaturen dürfen am Überwinterungsstandort niemals unter 10°C fallen.

Galerie



Bilder: M. Alter, B. Verbeek
Text:B. Verbeek, H. Wegner
0ktober 2016