Deutsche Dahlien-, Fuchsien- und Gladiolen- Gesellschaft e.V. - gegründet 1897

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Zimmeraralie
Fatsia japonica

Fatsia japonica

Die Gattung Fatsia gehört zur Familie der Araliengewächse (Araliaceae).
Die Vertreter dieser Familie, die in zwei Unterfamilien geteilt ist, sind zumeist verholzende, stark duftende Pflanzen, von denen die meisten in den tropischen Regionen der Erde vorkommen. Aber auch der in unseren gemäßigten Breiten so häufig vorkommende Efeu gehört zu den Araliengewächsen und ist in der gleichen Unterfamilie wie die Zimmeraralie zu finden. In Frankreich wurde 1912 von der Baumschule Lizé eine Kreuzung aus Efeu (Hedera helix) und Fatsia japonica gezüchtet.
Das Ergebnis heißt Fatshedera lizeí, die Efeuaralie. Sie vereint in ihrem Erscheinungsbild tatsächlich beide Arten. Sie wächst aufrecht, eher schmal und die Blätter sind in ihrer Größe zwischen Efeu und der Zimmeraralie einzuordnen.
Die ursprünglichen Verbreitungsgebiete der Zimmeraralie liegen im Lorbeerwald Japans, auf den Ryukyu-Inseln, die sich als Teil der Nansei-Inseln in einem geschwungenen Band südlich von Japan bis Taiwan ziehen, und im südlichen Teil der Koreanischen Halbinsel. Der Artname japonica weist auf diese Ursprungsgebiete hin.
Die Art wird synonym auch als Aralia japonica oder Aralia sieboldii bezeichnet. Letztere Benennung erfolgte zu Ehren des deutschen Arztes, Botanikers und Japanforschers Philipp Franz von Siebold (1796–1866).
Am Naturstandort wird Fatsia japonica bis zu 5m hoch, in mitteleuropäischen Klima, im Kübel kultiviert, erreicht sie selten eine Höhe über 2m.
Die Pflanze wächst aufrecht und eintriebig, ihre 5-9 fach gelappten, dunkelgrünen Blätter sind lang gestielt und sitzen direkt am Stamm. Je nach Alter erreichen sie eine Breite von 15 bis 40 cm. Die Blattoberseite ist ledrig glänzend. Neben der einfarbig dunkelgrünen Art gibt auch eine weiß panaschierte Varietät Fatsia japonica variegata, die als Sorte 'Spider Web' immer häufiger im Handel zu finden ist.
Im mitteleuropäischen Klimabereich können in Kübelkultur ältere Pflanzen zur Blüte kommen. Sie müssen als Pflanzenbesitzer also einige Jahre Geduld aufbringen, um das Erblühen einer Aralie zu erleben. Der zusammengesetzte Blütenstand wächst aus der oberen Triebspitze heraus und erreicht eine Länge von bis zu 40cm. Am Ende jedes Segments dieses Blütenstands bilden sich aus vielen weißen Einzelblüten kleine Dolden, die bei der Zimmeraralie kugelförmig ausgeprägt sind.
Aus jeder der Einzelblüten können sich schwarze Steinfrüchte bilden.

Die ausgereiften Früchte sind, wie auch alle anderen Pflanzenteile, giftig. Für die Giftigkeit sind die in Araliengewächsen häufig vorkommenden Saponine verantwortlich. Mit diesen Stoffen schützen sich die Pflanzen gegen Fraßschädlinge und Pilze.
Aufgrund der Giftigkeit sollte die Zimmeraralie mit Umsicht behandelt werden.
Das Fressen der Blätter kann für Kleintiere tödlich sein.




Weitere interessante Informationen und Quellen finden Sie hier:
Wikipedia - Araliengewächse
Wikipedia - Zimmeraralie
Gartenlexikon - Zimmeraralie
Giftpflanzen - Zimmeraralie (Fatsia japonica)


Kultur und Pflegepraxis

Standort und Düngung
Fatsia japonica -Pflanzen lieben einen kühlen Standort und begnügen sich auch mit schattigen Plätzen. Während ihres Freilandaufenthalts im Sommer benötigen sie einen Platz ohne pralle Mittagssonne. Die Aralie sollte mäßig feucht gehalten werden und verträgt eher Trockenheit als Staunässe. Letzteres führt zu Wurzelfäulnis und zum Absterben der Pflanze. In der Wachstumsperiode sollte sie etwa alle 14 Tage mit Flüssigdünger (auf feuchten Boden) gedüngt werden.

Vermehrung
Die Aralie kann sowohl über Samen, als auch über Stecklinge vermehrt werden.
Für beide Verfahren sollte die Temperatur im Sämlings- bzw. Stecklingsbeet bei 20°C liegen.

Krankheiten und Schädlinge
Bei zu trockener Zimmerluft, verbunden mit relativ hohen Temperaturen, können bei der Zimmeraralie Spinnmilben auftreten. Läuse können sich gelegentlich auf frischen Trieben befinden.
Verbessern Sie zunächst die Standortbedingungen der Pflanze. Für die Bekämpfung der Schädlinge ist in beiden Fällen eine 2-3malige Behandlung mit Mitteln auf Kaliseifen-, Paraffinöl- oder Neem-Basis ausreichend.

Überwinterung und Schnitt
Die Pflanze kann laut Literatur einige Minusgrade ertragen, das nass-kalte Klima wirkt sich aber ungünstig auf ihre Vitalität aus. Ein rechtzeitiges Einräumen der Pflanze in der zweiten Septemberhälfte, wenn die Temperatur unter 6°C fällt, ist daher sinnvoll.
Während der Ruhezeit von Oktober bis März, genügen 6 - 18 °C Raumtemperatur und mäßiges, den Temperaturen und Lichtverhältnissen angepasstes Gießen. Trockene Heizungsluft sollte unbedingt vermieden werden. Bei Bedarf wird die Pflanze im März/April in einen größeren Topf mit nahrhafter, humoser, lehmiger Erde umgetopft. Im unteren Topfbereich sollte , wegen der Empfindlichkeit gegen Wurzelfäule, unbedingt eine Drainageschicht eingebracht werden.
Ein Rückschnitt der Pflanze kann nach der Winterruhe erfolgen. Beim Rückschnitt sollte beachtet werden, dass der Wiederaustrieb um so buschiger erfolgt, je stärker der Rückschnitt und je älter die Pflanze ist. Möchte man eine aufrechte Pflanze, so sollte sie nur sehr verhalten geschnitten werden, soll sie besonders kompakt werden, so empfiehlt sich ein jährlich wiederkehrender Formschnitt.

Galerie



Bilder: M. Alter
Text: M. Alter, H. Wegner
März 2016