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Die Gattung Plumbago gehört zur Familie der Eisenkrautgewächse (Plumbaginacea). Zu dieser Familie gehören krautige bis strauchartig verholzende Pflanzen mit unterschiedlich aufgebauten Blütenständen.
Viele Vertreter dieser Familie besiedeln extreme Standorte wie Halbwüsten und Steppen, die Halophyten unter ihnen kommen in Strandnähe vor.
Die Art Plumbago auriculata ist in Südafrika beheimatet und bevorzugt weniger extreme Standorte. Am Naturstandort erreicht sie eine Höhe und Breite von etwa drei Metern.
Im Gegensatz zu ihrem schwerfällig anmutenden Namen handelt es sich bei der Bleiwurz um einen prächtigen, filigranen, immergrünen Strauch, mit stark überhängenden Zweigen.
Der Wuchstyp und das Blühen am einjährigen Holz erlauben es, die Kap-Bleiwurz in vielfältiger Form, beispielsweise als freistehenden Strauch, als Hochstamm oder halb rankend am Spalier zu kultivieren.
Der Name, der auf der ganzen Welt als Zierpflanze verbreiteten Art, geht auf zwei Eigenschaften der Pflanzen zurück.
Der Pflanzensaft, vor allem der der Wurzeln, verfärbt menschliche Haut bleigrau und wurde früher für Körperbemalungen und Tatoos genutzt.
Abgeleitet vom lateinischen Namen für Blei (plumbum) wurde Plumbago als Gattungsname gewählt.
Da die Blätter der Kap-Bleiwurz an der Blattbasis 'öhrchenartig' geflügelt sind erhielt die Art als zweiten Namensteil die Bezeichnung auriculata (=öhrchenartig).
Die Blütezeit der Pflanze beginnt Mitte bis Ende Juni und bei guter Versorgung an optimalem Standort blüht sie durchgehend und außerordentlich reich bis weit in den Herbst hinein.
Ihr leuchtendes Himmelblau, das an Vergissmeinnicht erinnert, findet sich bei kaum einer anderen Kübelpflanze.
Im Angebot finden sich inzwischen auch Sorten mit weißen und dunkler blauen Blüten. Rosafarbene Plumbago gehören zu einer anderen Art.
Die phloxähnlichen Blüten stehen in kurzen, entständigen Ähren mit bis zu 25 Einzelblüten.
Die drüsig behaarten Kelchblätter der Blüten sondern eine klebrige Flüssigkeit ab, die das Abfallen verblühter Pflanzenteile verhindert, Abgeblühtes muss immer wieder ausgezupft werden.
Was für den Pflegenden ein mehr an Aufwand bedeutet macht die Pflanze bei Kindern sehr beliebt. Die Blüten könen an Ohren oder Kleidung als Schmuck angeheftet werden.
Menschen mit einer Überempfindlichkeit gegen das im klebrigen Pflanzensaft enthaltene Plumbagin sollten im Umgang mit der Pflanze vorsichtig sein, bei Ihnen kann der Kontakt zu Hautreizungen führen.
Die Triebe der Bleiwurz sind leicht kantig, die länglichen Blätter sitzen wechselständig, sind 5-6 cm lang und 1-2 cm breit. Sie sind auf der Blattoberfläche hellgrün und blattunterseits mit kleinen, weißen Schüppchen besetzt, sonst aber kahl.
Weitere interessante Informationen und Quellen finden Sie hier:
Wikipedia - Kap-Bleiwurz
Wikipedia - Bleiwurzgewächse
Botanischer Garten Wuppertal - Kap-Bleiwurz
Hortipendium - Hibiscus syriacus
Standort und Düngung
Plumbago auriculata benötigt, entsprechend ihrer tropischen Heimat und der starken Wüchsig- und Blühwilligkeit
einen hellen, sonnigen Standort, der gerne etwas vor Wind- und Regen geschützt sein darf. Die Blüten sind sehr regenempfindlich.
Die Pflanze hat einen großen Wasser und Nährstoffbedarf.
Als Substrat kann ein handelsübliches Topfsubstrat, am besten ohne Torf, um diese Ressource zu schonen, verwendet werden.
Wie auch bei anderen Kübelpflanzen sollte zur Vermeidung von Staunässe auf ausreichende Drainage im Topf geachtet werden.
Das Substrat sollte den ganzen Sommer über gleichmäßig feucht gehalten werden, was im Regelfall tägliches Gießen bedeutet.
Abtrocknen schadet nicht, ganz austrocknen darf der Ballen aber nie.
Die Pflanze sollte einmal wöchentlich mit einem blühbetonten, organischen Flüssigdünger versorgt werden.
Vermehrung
In den meisten Fällen wird im Mai / Juni durch krautige Stecklinge vermehrt.
Ist noch keine Pflanze vorhanden, sät man den im gut sortierten Fachhandel erhältlichen Samen im Frühjahr bei +20°C aus.
Samen aus eigener Ernte auszusäen ist meist nicht von Erfolg gekrönt, da die Sonneneinstrahlung in unseren Breiten nicht ausreicht um Samen mit guter Keimfähigkeit zu erhalten.
Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten treten bei der Bleiwurz selten auf. An Schädlingen findet man häufiger Blattläuse am Neuaustrieb, im Laufe des Sommers im Freien treten diese aber meist nicht mehr auf.
Schäden können auch (allerdings selten) durch Weichhautmilben verursacht werden. In den meisten Fällen reicht das mechanische Entfernen der Schädlinge (abwischen), das Abschneiden stark befallener Stellen und das Fördern der Nützlinge in der Umgebung völlg aus.
Überwinterung und Schnitt
Beim Einräumen vor den ersten Herbstfrösten wird die Pflanze um etwa die Hälfte zurückgeschnitten.
Die Überwinterung erfolgt kühl bei +2 bis 10°C in einem Gewächshaus oder Wintergarten. Die kühle Überwinterung fördert die Blütenbildung im nächsten Jahr.
Ältere verholzte Pflanzen vertragen auch einen weniger günstigen Standort in einem Kellerraum o.ä. mit weniger Licht. Dabei verliert die Bleiwurz dann alle Blätter.
Bei ungünstigem und relativ warmem Standort bilden sich überlange Triebe, die vor dem Frühjahr abgeschnitten werden müssen.
Im Winter ist nur sporadisch in größeren Abständen zu gießen.
Sobald im Frühjahr das Wachstum einsetzt, wird dem Gießwasser wöchentlich ein Flüssigdünger zugefügt.
Im Frühjahr wird die ganze Pflanze in Form 'getrimmt'. Dies ist natürlich mit einem etwas verzögerten Erscheinen der Blüten verbunden, fördert aber den kompakten Wuchs der Pflanzen.
Soll die Pflanze an einem Spalier gezogen werden, fällt dieser Schnitt verhaltener aus, soll ein Hochstamm erzogen werden, sollte die Stammlänge ausreichend hoch angelegt werden, da auch die Triebe bei dieser Pflanze eher lang ausfallen.
Sobald es im Mai die Witterung zulässt, werden die Pflanzen ins Freie gebracht.
Bilder: A. Schmitt, B. Verbeek, H. Wegner
Text: M. Schmitt, H. Wegner
Februar 2016