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Die Gattung der Hanfpalmen (Trachycarpus) gehört zur Familie der Palmengewächse (Arecaceae).
Innerhalb der Gattung werden etwa sechs Arten beschrieben.
Die Anzahl der Arten variiert, wie so häufig in der Taxonomie, je nachdem welche Merkmale zur Klassifizierung herangezogen werden.
Die Ursprungsgebiete der Hanfpalmen liegen in China, dem Himalaya, dem nördlichen Burma und Indien. Sie gedeihen in Hochgebirgswäldern in Höhen bis zu 2400m N.N. Diese Wälder sind von Schneefall in den Wintermonate geprägt.
Die robuste, langsam wachsende Chinesische Hanfpalme gehört in Deutschland zu den am stärksten verbreiteten Palmenarten im Kübel.
Am Naturstandort wird sie bis zu 12m hoch, in unseren Breitengraden lediglich 2 bis 3m.
Trachycarpus fortunei gilt als relativ frosthart und in milden Lagen kann sie im Freien überwintern.
Ältere und abgehärtete Pflanzen vertragen mit Winterschutz bis zu -15°C.
In Teilen Europas, die im Einflussbereich des Golfstroms oder an der Südkante der Alpen liegen, wie dem Tessin und dem Gardasee, gibt es relativ alte ausgepflanzte Exemplare.
Sie gehören im südlichen Europa inzwischen zum vertrauten Landschaftsbild. Im im schweizer Raum werden Chinesische Hanfpalmen auch als Tessinerpalme gehandelt.
Benannt wurde Trachycarpus fortunei nach dem Engländers Robert Fortune (1812-1880), der die Teepflanze nach Indien eingeführt hat.
Die Hanfpalme gehört zu den stammbildenden Palmen. Im Gegensatz zu den Arten die zu Horsten heranwachsen, werden keine Ausläufer oder Verzweigungen gebildet.
Der junge Stamm ist rundherum mit Fasern aus den Überresten der Blattscheiden abgestorber Blätter bedeckt, bei älteren und höheren Palmen fallen dies Fasern im Laufe der Zeit ab, so dass der Stamm im unteren Bereich zunehmend glatter wird.
Die Fasern wurden früher zur Herstellung von Bürsten, Matten und Seilen genutzt.
An der Triebspitze der Palmen entfalten sich zahlreiche, vielfach eingekerbte, halbrunde Blätter in Fächerform.
Die Blattgröße ist bei Jungpflanzen etwa handgroß, Blätter älterer Palmen können einen Durchmesser von bis zu 90cm erreichen.
Mit dem Alter steigt auch die Zahl der Segmente der Blattfächer auf über 50. Die Blätter sind auf der Oberseite dunkelgrün, auf der Blattunterseite silbrig schimmernd.
Jungpflanzen der Chinesischen Hanfpalme werden leicht mit der Zwergpalme (Chamaerops humilis) verwechselt,
erst später ist – durch die Stammbildung – der Unterschied deutlicher. Ein sicheres Unterscheidungsmerkmal sind die Stiele der Blätter, die der Zwergpalme sind mit Dornen besetzt.
Chinesischen Hanfpalme (Trachycarpus fortunei) ist zweihäusig, es gibt weibliche und männliche Pflanzen.
Hanfpalmen blühen erst im höheren Alter. Die Blütenstände werden etwa 50cm lang und sind mit kleinen gelben Blüten besetzt.
Die Früchte sind nierenförmig, bläulich bis braun gefärbt und sehen Weintrauben nicht ganz unähnlich.
Sollen Früchte entstehen, müssen zur Befruchtung eine männliche und eine weibliche Pflanze in ausreichender Nähe zueinander stehen.
Weitere interessante Informationen und Quellen finden Sie hier:
Wikipedia - Chinesische Hanfpalme
www.palmeninfo.de
Standort und Düngung
Hanfpalmen lieben einen hellen, am liebsten vollsonnigen, Standort.
An den Boden haben sie keine besonderen Ansprüche. Wichtig ist – egal ob im Kübel oder ausgepflanzt – eine Drainage um Staunässe zu vermeiden.
In der Wachstumsperiode sind gelegentliche Düngegaben, ein- bis zweimal pro Monat mit einem ausgeglichenem Volldünger, ideal.
Ein Rückschnitt ist bei stammbildenden Palmen nicht möglich.
Krankheiten und Schädlinge
Als Schädlinge können in einem trockenen und heißem Sommer Spinnmilben auftreten.
Bei der Überwinterung in Räumen ist Schildlausbefall möglich. Die Schädlinge können mit biologischen Spitzmitteln auf Neem-, Paraffin- oder Rapsöl-Basis gut bekämpft werden.
Überwinterung
In exponierten Lagen, Regionen mit Kahlfrösten oder viel Wind sollte die Hanfpalme im Winter in einem nicht zu warmen Wintergarten oder in einem Kalthaus überwintert werden.
Auch während der Zeit im Winterquartier sollte die Pflanze, ihrem Bedarf entsprechend, zurückhaltend gegossen werden.
Wenn man nicht die Möglichkeit hat, Trachycarpus in einem geschlossenen Raum zu überwintern, sollten Einige Punkte beachtet werden, um die Pflanze im Freiland über den Winter zu bringen:
Bilder: M. Alter, B. Verbeek
Text: M. Alter, H. Wegner
Dezember 2015