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Die Gattung Erythrina gehört zur Unterfamilie Schmetterlingsblütler (Faboideae) in der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Zu dieser Familie gehören auch Kulturpflanzen wie Bohnen, Erbsen und Linsen.
Die meisten Vertreter dieser Familie leben in Symbiose mit stickstoffbindenden Bakterien (Rhizobien). Diese Bakterien besiedeln knöllchenförmige Verdickungen der Pflanzenwurzeln,
wandeln in Symbiose mit Leguminosen Luftstickstoff in für Pflanzen verfügbaren Stickstoff um und ermöglichen es der Pflanze auf diese Weise auch auf stickstoffarmen Böden zu wachsen.
Zur Gattung Erythrina gehören über 100 Arten deren Verbreitungsgebiete vor allem in den tropischen und subtropischen Gebieten Südamerikas liegen, einige Arten kommen auch in Afrika vor.
Zu den Arten der Gattung gehören einige der schönsten Blütenbäume und –sträucher.
Erythrina crista-galli ist die als Kübelpflanze meistgenutzte Art der Gattung. Sie ist an Naturstandorten in Argentinien, Uruguay, Brasilien und Paraguay verbreitet.
Wüchsige Typen des Korallenbaums werden am Ursprungsstandort für die Beschattung von Kaffeeplantagen eingesetzt.
Die Art Erythrina crista-galli besteht aus laubabwerfenden Sträuchern mit rauher Borke, die Stiele und Mittelrippen der dreizähligen Blätter sind stark bedornt.
Die dreimonatige Blütezeit reicht von Juli bis September. In diesem Zeitraum erscheinen die dunkel scharlachroten Blüten in großen, aufrechten, endständig an den Trieben sitzenden Trauben.
Die leuchtende Blüte setzt sich, wie bei Hülsenfrüchtlern üblich, aus einer bei dieser Art etwa 5cm langen Fahne, 2 seitlichen Flügeln und dem bootförmigen Schiffchen zusammen. In diesen umhüllenden Blütenanteilen liegen die weiblichen und männlichen Blütenbestandteile verborgen. Die Blüten werden am Naturstandort meist von Vögeln bestäubt.
Nach erfolgreicher Bestäubung bilden sich schmale Hülsen, die rote Samen mit einen hohen Alkaloidgehalt beinhalten.
Nach der Fruchtbildung im Herbst sterben die Blütentriebe größtenteils ab.
Beim Umgang mit der Pflanze ist Umsicht geboten, da sie in allen Teilen stark giftig ist, die Vergiftungssymptome ähneln denen von Curare.
In Kübelkultur optimal gepflegte Pflanzen werden mit zunehmendem Alter immer blühfreudiger und in ihrem Wuchs kräftiger und ausdrucksvoller. Sie können über 100 Jahre alt und als Erbstücke von Generation zu Generation weitergegeben werden.
Weitere interessante Informationen und Quellen finden Sie hier:
wikipedia - Korallenbäume
Giftpflanzen
Lexikon der Biologie - Hülsenfrüchtler
Knöllchenbakterien
Standort und Düngung
Der Korallenstrauch ist einfach zu halten und blüht mit den Jahren immer üppiger.
Ab Mitte Mai, also nach den 'Eisheiligen', werden die Pflanzen im Freien in voller Sonne aufgestellt.
Der Platz kann gar nicht warm genug sein – nur dann ist mit gutem Wachstum und reicher Blüte zu rechnen.
Beim Erwachen aus der Winterruhe lässt sich der Korallenstrauch Zeit. Der erste Austrieb zeigt sich meist im April, in manchen Jahren auch erst im Mai.
Im letzteren Fall kann ab April sehr vorsichtig gegossen werden, um der Pflanze einen Impuls zum Austreiben zu geben.
In einigen Veröffentlichungen wird ein vorsichtiges Antreiben durch langsame Erhöhung der Umgebungstemperatur empfohlen.
Der Wasserbedarf ist zunächst gering, steigert sich aber mit Beginn der Blütezeit.
Die Pflanze muss ausreichend versorgt sein, es darf aber auf keinen Fall Staunässe entstehen.
Während der Ruhezeit von Oktober bis Anfang April machen die Korallensträucher eine Ruhezeit durch und müssen völlig trocken stehen.
Gedüngt wird von Mai bis August wöchentlich mit einer 0,3%igen Lösung eines Volldüngers.
Ab September sollte nicht mehr gedüngt werden, damit die Triebe aushärten und die Pflanze in die Winterruhe übergehen kann.
Der Übergang zur Winterruhe zeigt sich durch das Absterben der Triebspitzen, welches durch zu späte Düngergaben gehemmt wird.
Besonders empfehlenswert ist die Sorte 'Compacta', die kürzere Blütentriebe bildet als andere Sorten, sehr blühwillig ist und auch als kahler, knorrigen Stamm mit rauher Borke
im Winter eine beeindruckende Erscheinung ist. Leider ist diese Sorte heute kaum noch erhältlich und es werden häufig andere Sorten unter diesem Namen angeboten, die nicht die gewünschten Eigenschaften des kompakten Wuchses besitzen.
Probieren Sie mehrere Sorten aus und kultivieren Sie die Pflanzen, die Ihren Wünschen entsprechen, weiter.
Vermehrung
Vermehrt wird der Korallenstrauch durch Aussaat oder Stecklinge im März/April bei Temperaturen von 20–24°C.
Dazu trennt man junge Austriebe vom Mutterstock mit einem Ansatz vom alten Holz oder der Rinde. Die Länge des Stecklings sollte 4-8 cm betragen.
Stecklingsvermehrte Pflanzen blühen früher (nach 1-2 Jahren) als durch Samen vermehrte (nach 4-5 Jahren),
Pflanzen der Sorte 'Compacta' blühen wiederum früher als die der 'Wildart'.
Allerdings ist auch bei der Stecklingsvermehrung Geduld gefragt, da nur ein sehr geringer Anteil der gesteckten Triebe bewurzelt.
Krankheiten und Schädlinge
Die geringe Anfälligkeit gegen Krankheiten und Schädlingen sind ein weiterer Pluspunkt der Erythrina. Lediglich in trockenen, warmen Sommern sollte man auf Spinnmilben achten.
Überwinterung
Wie auch bei anderen Kübelpflanzen entscheidet die Art des Schnittes über das Erscheinungsbild der Pflanze.
Werden beim Einräumen vor den ersten Frösten im Herbst die häufig noch grünen Triebe direkt am Stamm abgeschnitten, so bleibt der Stamm kurz und gedrungen und bekommt im Laufe der Jahre eine Kopfweidenähnliche Form.
Möchte man eine größere Pflanze erhalten, schneidet man die Jahrestriebe auf etwa 2 Augen zurück. Diese Technik fördert die Verzweigung, so dass im nächsten Jahr die Zahl der Austriebe zunimmt und der ganze Strauch buschiger wird.
Korallensträucher machen im Winter eine Ruheperiode durch, in der sie völlig trocken und bei Temperaturen um 5°C bis höchstens 10°C gehalten werden.
In dieser Zeit können sie auch völlig dunkel stehen. Um auch versehentliches Gießen zu verhindern können die Pflanzen die Winterruhe auch liegend verbringen.
Erst mit Beginn des Austriebs werden die Pflanzen wieder gegossen.
Eine Ausnahme stellen junge Pflanzen dar, die noch keinen Stamm ausgebildet haben. Diese sollten auch im Winter etwas feucht gehalten werden.
Bilder: A. Schmitt, B. Verbeek
Text: A. Schmitt, B. Verbeek, H. Wegner
Oktober 2015