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Die Gattung Musa gehört zur Familie der Bananengewächse (Musaceae).
Wie auch die Familie der Strelitziengewächse (Strelitziaceae) gehören die Bananengewächse zur Ordnung der Ingwerartigen (Zingiberales).
Die Gattung Musa umfasst laut Literatur zwischen 50 und 100 Arten.
Die Ursprungsgebiete der Bananenstauden liegen in Afrika und Asien.
Einige Arten und Hybride werden in allen tropischen und subtropischen Regionen der Erde als Nutzpflanzen angebaut.
Die Blütenstände dieser kultivierten Formen sind anders als die der meisten Wildformen selbst-bestäubend. Die Wildarten werden von Fledermäusen bestäubt.
Die Arten, die als Nutzpflanzen angebaut werden, unterscheidet man in Obst- und Mehlbananen.
Die sehr stärkehaltigen Mehlbananen sind vor allem in ihren Anbaugebieten ein sehr wichtiges Grundnahrungsmittel. Sie werden gekocht, gebacken, gebraten oder zu Bananenmehl verarbeitet.
Die Bananenblätter werden als Verpackungsmaterial, Koch-und Essgeschirr genutzt.
Bananenstauden bilden im Wurzelbereich Rhizome, aus denen immer neue Schösslinge austreiben.
Der Schössling bildet aus abgestorbenen Blattstielen einen Scheinstamm und erscheint wie ein einzelner Baum, ist aber tatsächlich nur der Teil einer, sich über ein Rhizom verbreitenden Pflanze.
Die einzelnen Schösslinge sterben nach Blüten- und Fruchtbildung ab und die Pflanze treibt aus ihrem Rhizom neu aus.
Musa acuminata ( Syn. Musa cavendishii, Musa zebrina) stammt aus Ostasien (Thailand, Vietnam, Malaysia) und Australien.
Diese Art hat für die Entwicklung Kulturformen große Bedeutung.
Durch Kreuzung mit Musa balbisiana entstand die Arthybride Musa x paradisica.
Die meisten Obst-, und Dessertbananen zählen zu diesen Arthybriden.
Musa acuminata ist auch in unseren Breitengraden die meistverbreiteste Art.
Sie hat ein sehr dekoratives Blatt mit purpurroten Zeichnungen und gilt als relativ robust - abgehärtete Pflanzen können bis knapp über dem Gefrierpunkt im Freien stehen.
Sie wird bis zu 2,5m hoch und bildet an ihrer Basis sehr häufig Schösslinge. Zu große Pflanzen können problemlos abgeschnitten werden, da Schösslinge nachwachsen, die schnell die volle Pflanzenhöhe erreichen.
Die Bananenstaude eignet sich als Kübelpflanze für den Innen- und Außenbereich, und kann auch im Freien ausgepflanzt werden.
In Gärtnereien und Gartencentern findet man inzwischen häufig die Sorten 'Dwarf Cavendish' und 'Super Dwarf Cavendish'.
Diese Sorten sind eher kleinwüchsig, viel mehr als 1m Höhe ist bei ihnen in der Regel nicht zu erwarten.
Sie sind somit optimal für die Wohnung oder auch einen Wintergarten.
Die japanische Faserbanane Musa basjoo gehört zu den robusten Arten und kann ausgepflanzt auch in unseren Breitengraden mehrere Meter hoch werden.
Sie gilt bei uns zwar als bedingt frosthart (ungeschützt bis -12°C), aber stirbt in der Regel jeden Winter oberirdisch ab.
Ab einem Alter von ca. 3-4 Jahren können rötlich-gelbe Blüten erscheinen, auf die dann ca. 8cm lange und ca. 3cm breite Früchte folgen.
Der Hauptspross stirbt danach ab und die Pflanze treibt aus dem Rhizom neue Schösslinge.
Auf diese Weise bildet sich im Laufe der Jahre - durch den jährlichen Rückschnitt vor dem Winter - eine stattliche Staude mit vielen Trieben.
Bei der Freilandkultur sollte die Pflanze vor der Frostperiode (die Blätter von abgehärteten Pflanzen vertragen Temperaturen bis -4°C) auf 40-50cm Höhe zurückgeschnitten und der Wurzelbereich mit Mulch oder Laub abgedeckt werden.
Zusätzlich muss der verbliebene Scheinstamm geschützt werden. Eine Möglichkeit ist es, über den gesamten Stamm eine 'Röhre' aus Kaninchendraht mit einem Durchmesser von ca. 50 cm zu stülpen,
den Zwischenraum mit Mulch und Laub aufzufüllen und abschließend oben abzudecken, damit kein Niederschlagswasser in den Mulch eindringen kann.
Die Dämmung sollte luftig und trocken gehalten werden, möglichst so, das Luft zirkulieren kann. Andernfalls ist die Gefahr von Fäulnis sehr groß.
Selbstverständlich kann die Bananenstaude auch als Kübelpflanze im Haus gehalten werden.
Die Abyssinische Banane Ensete ventricosum (Syn. Musa ensete, Musa ventricosum) stammt aus Zentral- und Ostafrika.
Von dieser Zierbanane werden die stärkereichen Rhizome und der junge Stamm zu Mehl verarbeitet.
Die Pflanzen können unter sehr guten Bedingungen und mediterranem Klima bis 4m hoch werden. Die Blätter sind länglich (speerartig) und wachsen aufrechter als bei den Musa-Arten.
Sie bildet einen Hauptstamm, der dicker ist als bei den Musa-Arten.
Ensete ist relativ kälteempfindlich, ihre Komforttemperatur liegt zwischen +15 und 30°C.
Temperaturen unter +10°C toleriert sie nur kurzfristig und eignet sich deshalb im nordeuropäischen Klima eher für den geräumigen Wintergarten.
Im Gegensatz zu den Musa-Arten sollte man den Hauptstamm nicht abschneiden. Wird das Herz beim Rückschnitt verletzt, treibt sie nicht mehr aus.
Zur Blüten- und Fruchtbildung kommt es nach frühestens 6-8 Jahren, danach stirbt die Ensete in der Regel ab.
Die Früchte sind zwar ein schöner und interessanter Schmuck, aber bei dieser Art ungenießbar.
Die rotblättrige Sorte "Maurellii" ist – was die Kälteempfindlichkeit angeht - etwas robuster als die grünlaubige Varietät.
Bei ihr ist auch die Bildung von Schößlingen eher gegeben. Sie übernehmen nach dem Absterben des fruchttragenden Sprosses das weitere Wachstum.
'Maurellii' ist zwar robuster als die grünlaubigen Varietäten, aber bereits der erste Nachtfrost (je nach Region ja bereits im Oktober) kann Schäden an den Blättern anrichten.
Im Gegensatz zu anderen Bananen-Arten kommen die Ensete mit einem verhältnismäßig kleinen Topf aus.
Für die Überwinterung sollten die Blätter abgeschnitten und die Pflanze ausgetopft gelagert werden. Die Überwinterung kann auch liegend erfolgen - vorzugsweise an einem hellen Ort mit Temperaturen über +10°C.
In dieser Ruhephase benötigt sie so gut wie kein Wasser und sollte auch sonst trocken gelagert werden. Feuchtigkeit kann zu Faulstellen führen, die sehr schnell und unaufhaltsam die ganze Pflanze befallen.
Wird die Ensete im Wintergarten weiter kultiviert, sollte sie normal weiter gegossen werden, der Ballen darf dann nicht austrocknen.
Weitere interessante Informationen und Quellen finden Sie hier:
wikipedia - Bananen
Standort, Düngung, Schnitt
Alle Bananen-Arten benötigen eine humus- und nährstoffreiche Erde und sollten in der Hauptwachstumszeit gleichmäßig feucht gehalten werden. Regelmäßiges Nachdüngen ist im Sommer aufgrund des starken Pflanzenwachstums unbedingt nötig.
Die Musa–Arten stehen im Gegensatz zur Ensete halbschattig am besten, können aber auch - nach einer 'Gewöhnungsphase' - die pralle Sonne vertragen.
Bananenstauden sollten unbedingt vor zu starker Zugluft und Wind schützen, da sonst die großen Blätter einreißen.
Sie können den Sommer über auspflanzt oder dauerhaft im Kübel kultiviert werden.
Bei der Kultur von Musa-Arten im Kübel ist das oberirdische Wachstum um so besser, je größer das Pflanzgefäß ist.
Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten und Schädlinge sind für Bananenstauden vor allem beim Überwintern und Unterglaskultur ein Problem.
In Wintergärten, die den Winter über als normaler Wohnraum genutzt und dauerhaft geheizt werden, kann es durch trockene Heizungsluft zum Schädlingsbefall – vor allem mit Roter Spinne kommen.
Auch das braunen 'Randen' der Blätter ist durch trockene Heizungsluft bedingt. Diesen Problemen kann durch erhöhte Luftfeuchtigkeit vermieden werden.
Temperierte Wintergärten ( +15°C bis max. +18°C ) sind dagegen für Bananenstauden ideal.
Auch unter idealen Bedingungen können Woll- und Schildläuse auftreten. Es sollte regelmäßig eine Befallskontrolle durchgeführt werden.
Faulstellen und Staunässe sind unbedingt zu vermeiden, da diese den Befall mit weiteren Pilzkrankheiten begünstigen.
Bilder: M. Alter, B. Verbeek, H. Wegner
Text: M. Alter, H. Wegner
September 2015