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Innerhalb der Ordnung der Schmetterlingsblütenartigen (Fabales) gehört die Gattung Clianthus mit ihren zwei Arten zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Die Familie wird zusätzlich in Unterfamilien unterteilt - die Papageienschnäbel gliedern sich in die Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) ein (Plants of the world 2017).
Zur gleichen Unterfamilie gehören auch Kulturpflanzen wie Bohnen, Erbsen und Linsen.
Die meisten Vertreter der Hülsenfrüchtler leben in Symbiose mit stickstoffbindenden Bakterien (Rhizobien). Diese Bakterien besiedeln knöllchenförmige Verdickungen der Pflanzenwurzeln,
wandeln in Symbiose mit ihrem Wirt Luftstickstoff in für Pflanzen verfügbaren Stickstoff um und ermöglichen es der Pflanze auf diese Weise auch auf stickstoffarmen Böden zu wachsen.
Die Ursprungsgebiete der Gattung Clianthus liegen ausschließlich im nördlichen Neuseeland. Inzwischen finden sich die attraktiven Arten auch in Ecuador und Indien.
In der Roten Liste der gefährdeten Arten der IUCN wird Clianthus puniceus als stark gefährdet geführt, da immer mehr Naturstandorte zerstört werden.
Frei stehend werden die Clianthus-Arten etwa 2 m hoch. Steht der Pflanze eine Rankhilfe zur Stabilisierung zur Verfügung kann sie auch deutlich höher werden.
Die Fiederblätter sind 8 – 13 cm lang und mit 14 – 21 wechselständigen Blättchen besetzt.
Das Beeindruckende an dieser Pflanze sind die
den Blattachseln entspringenden, hängenden Blütenstände mit ihren bis zu 40 Einzelblüten. Die Blüten der Arten leuchten meist in flammendem Rot, bei den Kulturformen sind inzwischen auch weiß- und cremefarben blühende Sorten erhältlich.
Die Form der Blüten erinnert an die Schnäbel der Waldpapageienart Kaka (Nestor meridionalis), was der Gattung in vielen Sprachen ihren Namen eingebracht hat. Je Blattachsel werden bis zu zwei der traubigen Blütenstände gebildet. Nach erfolgreicher Bestäubung bilden sich hängende, zugespitzte, ledrige Hülsenfrüchte von 5 bis 9 Zentimeter Länge und 0,8 bis 2,2 cm Breite.
Weitere interessante Informationen und Quellen finden Sie hier:
Fabaceae - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Clianthus - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Clianthus puniceus - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Papageienschnabel - wikipedia
Fabaceae Phylogenie Poster
Standort und Düngung
Clianthus puniceus bevorzugt einen halbschattigen bis sonnigen Standort.
Da die Pflanzen sehr ausladend wachsen ist ein windgeschützter Standort von Vorteil.
Der Papageienschnabel wird in einem ausreichend großen Pflanzgefäß mit einer guten Drainage-Schicht im unteren Topfbereich und ohne Untersetzer kultiviert - die Pflanze ist empfindlich gegenüber Staunässe, sie neigt dann zur Wurzelfäule. Als Substrat ist eine gute strukturstabile Blumenerde ohne Torf zu empfehlen.
Da die Pflanze eine sehr große Blattmasse und zahlreiche Blüten bildet, sollte sie ausreichend - bedarfsgerecht - gewässert und mit Nährstoffen versorgt werden.
Bei den Nährstoffen sollte nur wenig Stickstoff zugeführt werden, als Hülsenfrüchtler (Fabaceae) kann sie sich über den Luftstickstoff selbstständig versorgen.
Vermehrung
Clianthus können über Saatgut oder Stecklinge vermehrt werden. Saatgut ist im Handel erhältlich.
Krankheiten und Schädlinge
Vor allem ist Staunässe zu vermeiden, da sonst Wurzelfäule auftritt, die häufig zum Absterben der Pflanze führt.
Wie auch bei anderen Kübelpflanzen sollte im Winterlager regelmäßig auf weiße Fliege und Spinnmilben kontrolliert werden.
Überwinterung und Schnitt
Die Pflanzen sollen zwar wenige Minusgrade vertragen, besser ist es jedoch die Pflanzen vor dem ersten Frost ins Winterquartier zu räumen.
Da die Pflanze immergrün ist sollte der Platz so hell wie möglich sein und die Temperaturen zwischen +5 und +10°C liegen.
Je nach Überwinterungstemperatur blühen die Papageienschnäbel ab Frühjahr oder Sommer - je wärmer die Überwinterung um so früher beginnt die Blüte.
Es sollte nur sehr Verhalten gegossen werden, so, dass der Wurzelballen nicht austrocknet.
Zum Rückschnitt finden sich unterschiedlichste Empfehlungen, am besten testen Sie sich vorsichtig an das optimale Schneiden heran.
Es gibt auch Empfehlungen über Sommer Stecklinge zu machen und statt der großen Pflanzen nur die bewurzelten Stecklinge zu überwintern.
Entscheidet Sie sich für diese Variant sollte die Überwinterung der kleinen Pflanzen bereits erprobt sein.
Sind die letzten Spätfröste vorbei kann die Pflanze - nach einer Abhärtungsphase zur Anpassung an das UV-Licht im Freiland - an ihren Sommerstandort geräumt werden.
Bilder: R. Bußmeier, H. Wagner
Text: H. Wagner, H. Wegner
April 2023