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Innerhalb der Ordnung der Palmenartigen (Arecales) gehört die Gattung Rhapis mit ihren 11 anerkannten Arten zur Familie der Palmengewächse (Arecaceae)
(Plants of the world 2017).
Die zur Gattung Gattung Rhapis zählenden Ruten- oder Steckenpalmen sind atraktive Pflanzen mit exotischem Charme und robuste Kandidaten für die langfristige Kultur in großen Pflanzgefäßen.
Von ihren 11 Arten der Gattung sind lediglich zwei Arten als Topf- bzw. Kübelpflanze von Bedeutung: Rhapis exelsa und Rhapis humilis.
Der Name Rhapis stammt aus dem griechischem und bedeutet Rute, exelsa bedeutet hoch erhaben, humilis dagegen niedrig. Hiermit sind zuerst einmal die unterschiedlichen Wuchseigenschaften den beiden Arten beschrieben. Beiden Arten wachsen horstartig und bilden große, holzige Stängel aus, die bis zu 8cm Umfang erreichen und von trockenen Blattspreiten und Fasern bedeckt sind.
Die Ursprungsgebiete von Rhapis exelsa liegen in Südost-China, Vietnam und der Insel Hainan, die von Rhapis humilis in Südzentral- und Südost-China.
Während sich die kleinere Art Rhapis humilis eher als reine Zimmerpflanze geeignet ist, die höchstens im Sommer ins Freie gestellt werden sollte, ist die größere Art Rhapis exelsa in unseren Breitengraden sehr gut als Kübelpflanze zu halten, die in den milderen Lagen zumindest ein Großteil des Jahres im Freien stehen kann.
In der traditionellen Medizin wurden Steckenpalmen im Bereich der Frauenheilkunde eingesetzt und auch heute laufen Untersuchungen zur medizinischen Wirkkraft dieser Pflanze. Aufgrund der Nutzung in diesem Bereich wird sie auch als 'Lady Palm' bezeichnet. Daneben werden der Palme luftreinigend Eigenschaften zugesprochen.
Weitere interessante Informationen und Quellen finden Sie hier:
Arecaceae - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Rhapis - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Rhapis excelsa - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Rhapis humilis - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Rhapis excelsa - wikipedia
Liste von luftreinigenden Pflanzen - wikipedia
Palm Family (Arecaceae) - Botany Illustrated S.125
RESEARCH Open Access
Traditions and plant use during pregnancy,
childbirth and postpartum recovery by the Kry
ethnic group in Lao PDR - Journal of Ethnobiology and Ethnomedicine
Standort und Düngung
Bedingt durch ihre Herkunft aus den regenreichen Waldgebieten Chinas, sind die Steckenpalmen an einen halbschattigen bis schattigen Standort angepasst. Zwar können sie auch vollsonnig stehen, allerdings bekommen sie – wie andere Palmen aus ähnlichem Habitat auch – dann häufig gelbe Blätter, da die Strahlung schnell zu hoch wird und die Luftfeuchtigkeit zu gering ist.
„Regenreich“ bedeutet zwar, dass sie – vor allem in der Wachstumsperiode (ca. April bis Oktober) reichlich gegossen werden können, aber Staunässe unbedingt vermieden werden muss - sie führt unweigerlich zu großen Schäden, auch wenn diese erst relativ spät sichtbar werden. Deshalb sollte am besten kein geschlossener Übertopf und kein Untersetzer verwendet werden. Auch sollte das Pflanzgefäß mit einer Drainageschicht versehen und unbedingt bedarfsorientiert gegossen werden. Im Winter sinkt der Wasserbedarf natürlich rapide.
Gegossen wird – je nach Standort und Umständen – einmal wöchentlich.
Gedüngt werden sollte die Steckenpalme in der Wachstumszeit 14tägig mit einem ausgeglichenem Flüssigdünger (möglichst mit einem Eisenanteil von ca. 0,5%) auf feuchtem Ballen.
Da die Steckenpalme eher schwachwüchsig ist, ist das Umtopfen nur alle ca. 3 Jahre notwendig. Die verwendete Erde sollte humos, aber durchlässig sein, sog. Palmen- oder strukturstarke Kübelpfanzenerde mit einem Anteil an mineralischen Inhaltsstoffen (z.B. Bims oder Lava) ist sinnvoll.
Vermehrung
Die Steckenpalme kann über Samen vermehrt werden, allerdings beträgt die Keimdauer ca. 2-3 Monate. Die Blütenstände weiß-gelblichen Blütenstände erscheinen in der Regel erst bei älteren Pflanzen.
Da es sich bei beiden Arten um horstartig wachsende Pflanzen handelt, ist generell auch eine Teilung möglich. Allerdings brauchen die Pflanzen auch Zeit um sich davon zu erholen. Da sie relativ langsam wachsend sind, sind sie zwar insgesamt sehr tolerant, allerdings tauchen Schäden meist erst spät auf und dementsprechend lange dauert die Erholungsphase.
Krankheiten und Schädlinge
Generell ist es von Vorteil, wenn man gerade im Winterquartier (ob Garage, Wintergarten oder Wohnung) die Pflanzen regelmäßig, ggf. auch mit einer Lupe untersucht. Bei einem leichten Schädlingsbefall ist schnelles Handeln mit den geeigneten Möglichkeiten wesentlich einfacher und erfolgversprechender.
Wie oben erwähnt, ist bei trockner Heizungsluft der Befall vor allem mit Spinnmilben möglich. Diese zu bekämpfen erfordert nicht nur die geeigneten Mittel (Alternative Raubmilben, vor allem im Wintergarten sehr gut möglich) sondern auch konsequentes Handeln und meist mehrfacher Einsatz der empfohlenen Mittel.
Auch Woll- und Schildläuse sind mögliche Schädlinge an Palmen. Hier ist die Auswahl an biologischen Mitteln (neben Nützlingen) größer.
Aktuelle Empfehlungen finden sie auf der – unabhängigen und tagesaktuellen Homepage
https://hausgarten.pflanzenschutz-information.de
Befall von Krankheiten wie Pilzbefall sind bei Steckenpalmen in der Regel unwahrscheinlich.
Insgesamt ist die Steckenpalme also eigentlich eine anspruchslose und robuste Palme für einen (halb-)schattigen Standort auf Balkon, Terrasse oder auch im Haus.
Überwinterung
Rhapis exelsa ist eine robuste Art, aber in den meisten Regionen unseres Landes sollte sie im Winter eingeräumt werden. Ein Wintergarten – egal ob gemäßigt oder „tropisch“ – ist ein guter Standort.
Allerdings toleriert sie auch eine Überwinterung in der Wohnung, dann sollte sie – zur Anhebung der Luftfeuchtigkeit – regelmäßig eingesprüht werden.
Rhapis exelsa liebt wie gesagt einen eher etwas kühleren, gemäßigten und einen halbschattigen bis vollschattigen Standort. Im Sommer sollte sie ausreichend gewässert und gedüngt werden. Eine gesunde und gut ernährte Pflanze kommt wesentlich besser durch den Winter.
Bilder: M. Alter
Text: M. Alter, H. Wegner
Februar 2023