Deutsche Dahlien-, Fuchsien- und Gladiolen- Gesellschaft e.V. - gegründet 1897

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Kap Geißblatt
Tecomaria capensis

Tecomaria capensis

Innerhalb der Ordnung der Lippenblütlerartigen (Lamiales) gehört die Gattung Tecomaria mit nur zwei anerkannten Arten zur Familie der Trompetenbaumgewächse (Bignoniaceae). (Plants of the world 2017)
Die natürlichen Verbreitungsgebiete der Art befinden sich auf dem afrikanischen Kontinent und liegen in Angola, den Kap-Provinzen, den Nördlichen Provinzen, KwaZulu-Natal, Malawi, Mosambique, Swaziland, Tanzania und Zaïre. Tecomaria capensis wächst strauch- bis baumförmig, teilweise klimmend und mit blassbrauner Rinde verholzend. Am Naturstandort erreichen die Pflanzen Größen von 10m.
Die einfach gefiederten Blätter mit 2-6 gegenständigen Blattpaaren erreichen eine Gesamtlänge bis zu 30cm, sind kräftig dunkelgrün und glänzend. Bis zu 15 leuchtend-rote Blüten erscheinen in Blütenständen an den Triebspitzen. Die Blütenstände sind zwischen 10 und 32cm lang. Am Naturstandort blüht das Kap-Geißblatt im Sommer der Südhalbkugel.
Das in unseren Breiten nicht winterharte Kap Geißblatt kann gut als Kübelpflanze gezogen werden, es wächst sehr variabel und kann sowohl klimmend als auch strauchig oder als Hochstamm gezogen werden. So variabel sich die Pflanze im Wuchs zeigt, so variabel ist sie auch im Blühverhalten. Zum einen blüht sie während der Sommermonate, bis in den Herbst hinein; kann sie währen der Wintermonate in einen hellen, über 10°C temperierten Wintergarten umziehen, so blüht sie - bei bedarfsgerechter Versorgung mit Nährstoffen und Wasser - über die Wintermonate weiter und zeigt so, dass sie trotz des Aufenthalts auf der Nordhalbkugel weiterhin auf den Standort 'Südhalbkugel' geprägt ist.


Weitere interessante Informationen und Quellen finden Sie hier:
Bignoniaceae - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Tecomaria - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Tecomaria capensis - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Tecomaria capensis - Kap-Geißblatt - Flora Toscana
Kap Geißblatt - YouTube


Kultur und Pflegepraxis

Standort und Düngung
Tecomaria capensis bevorzugt während der Sommermonate einen vollsonnigen Standort - bei ausreichender Wasserversorgung ist die damit verbundene Hitze kein Problem für die Pflanze. Sie ist als eher hitzetolerant einzustufen. Die starke Sonnenbestrahlung fördert eine kräftige Blütenausbildung.
Da die Pflanze sehr wüchsig ist benötigt sie ein ausreichend großes Pflanzgefäß mit Drainage am Boden, ein strukturstabiles, hochwertiges Pflanzsubstrat mit Einmischung von wasserhaltefähigem Material (z.B. Lavagrus) und eine gute, bedarfsgerechte Versorgung mit Wasser - sie sollte immer leicht feucht gehalten werden. Der hohe Nährstoffbedarf kann durch wöchentliche Gaben von Volldünger über das Gießwasser gedeckt werden.
Möchte man die Pflanze rankend kultivieren, so sollten die jungen, noch flexiblen Triebe um Rankhilfen gewunden werden. Die Triebe verholzen schnell und können dann nicht mehr gebogen werden.

Vermehrung
Das Kap Geißblatt kann über Stecklinge, Absenker oder Saatgut vermehrt werden. Wichtig ist in allen Fällen eine ausreichende Bodentemperatur von über 20°C.

Krankheiten und Schädlinge
In der Regel treten weder Krankheuten noch Schädlinge auf - ansonsten zunächst die Pflegebedingungen überprüfen.

Überwinterung und Schnitt
Tecomaria capensis vor dem ersten Frost einräumen. Die Überwinterung kann hell bei mindestens 10°C oder dunkel kalt bei 2-5°C erfolgen. Bei dunkler Überwinterung wird das Laub abgeworfen. Die Erde darf auch im Winter nicht komplett austrocknen, in den Wintermonaten sollten die Pflanzen nicht gedüngt erden.
Im zeitigen Frühjahr werden die Pflanzen gestutzt und jährlich in etwas größere Töpfe gesetzt. Das üppige Wachstum bezieht sich nicht nur auf die Triebe, auch die Wurzeln erobern das zur Verfügung stehende Volumen der Töpfe in kurzer Zeit. Möchte man die Pflanzen zu Hochstämmchen oder Büschen erziehen, ist das Umtopfen ein guter Zeitpunkt zum Stutzen der Pflanzen.
Bevor die Pflanzen an ihren Sommerstandort umziehen, solle es garantiert frostfrei sein und die Pflanzen sollten ausreichend an Sonnenlicht gewöhnt (abgehärtet) werden.

Galerie



Bilder: B. Verbeek
Text: H. Wegner
Dezember 2022