Deutsche Dahlien-, Fuchsien- und Gladiolen- Gesellschaft e.V. - gegründet 1897

Bitte schalten Sie das JavaScript in Ihrem Browser ein, um diese Seite komfortabel nutzen zu können.

Kletterndes Löwenmäulchen
Lophospermum scandens (syn. Maurandya scandens / Asarina scandens)

Lophospermum scandens

Die Gattung Lophospermum gehört mit 7 anerkannten Arten innerhalb der Ordnung der Lippenblütlerartigen (Lamiales) zur Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae) (Plants of the world 2017).
Die Gattung Lophospermum wurde bereits 1826 mit den nah verwandten Gattungen Asarina und Maurandya beschrieben. Die Ergebnisse einer Reihe molekulargenetischer Untersuchungen führten zur Neueinordnung des kletternden Löwenmäulchens in die Gattung Lophospermum. Während die Gattung in Guatemala und Mexiko verbreitet ist, liegen die Ursprungsgebiete von Lophospermum scandens ausschließlich in Zentral Mexiko. Das natürliche Verbreitungsgebiet sind steinige Areale in tropischen und subtropischen Wäldern Mexikos in Höhen bis 2000 m über dem Meeresspiegel.
Das 'Kletternde Löwenmäulchen' ist eine robuste und langblühende Kletterpflanze, die eine Höhe von 3 m erklimmenen kann. Die gegenständig angeordneten, graugrünen und zart behaarten Blätter sind an der Basis herzförmig, am Rand unregelmäßig gesägt und sitzen auf 8 bis 42 mm langen Blattstielen. Die Blattspreiten sind zwischen 11 bis 62 mm lang und 4 bis 45 mm breit. Die achselständigen, einzeln sitzenden Blüten erscheinen etwa von Juni bis Oktober. Sie sind fünfzählig und zwittrig, trichterförmig mit breitem Schlund an langen, kahlen Blütenstielen. Ihre Farbe variiert von pink, lavendel, violett, fliederfarben bis blau.
Da die Lophospermum scandens eine sehr wüchsige Kletterpflanze ist benötigt sie eine stabile Rankhilfe. Dafür eignen sich viele Materialien – Netze, Stäbe oder Gitter. Wichtig ist, dass die Haupttriebe sicher angebunden werden.


Weitere interessante Informationen und Quellen finden Sie hier:
Plantaginaceae - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Lophospermum - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Lophospermum scandens - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Maurandya barclayana - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Lophospermum - wikipedia
Lophospermum scandens - wikipedia


Kultur und Pflegepraxis

Standort und Düngung
Der Standort in den Sommermonaten sollte sonnig bis halbschattig sein. Sobald keine Fröste mehr drohen, also meist etwa Mitte Mai, kann Lophospermum scandens mit einer kurzen Abhärtungsphase aus dem Winterquartier ins Freiland umziehen.
Sobald sich die Pflanze kräftig entwickelt hat ist der Wasserbedarf aufgrund der großen Blattmasse sehr hoch. Deshalb in der Wachstumsperiode regelmäßig wässern. Der Nährstoffbedarf ist in den Sommermonaten ebenfalls recht hoch, man sollte von April bis September dem Gießwasser wöchentlich einen guten Flüssigdünger beimischen. Alternativ können sie auch etwa im Mai einen Langzeitdünger unter die Erde mischen bzw. auf das Substrat aufstreuen. Dann sollten Sie aber im April und wenn die Wirkung des Langzeitdüngers ab September nachlässt, zusätzlich flüssig düngen. Das 'Kletternde Löwenmäulchen' liebt ein durchlässiges Substrat. Am besten verwenden Sie eine gute, strukturstabile Blumenerde (Kübelpflanzenerde).

Vermehrung
Vermehrt wird über Stecklinge, die man, ganzjährig bewurzeln kann. Auch über eine Aussaat ist die Vermehrung ganzjährig möglich. Aber Achtung: Lophospermum scandens ist ein Lichtkeimer! Den Samen also nur auf die Oberfläche des Substrates streuen und leicht andrücken. Die Sämlinge benötigen mehrere Monate, bis sie mit dem Blühen beginnen.

Überwinterung und Schnitt
Lophospermum scandens ist in milden Lagen (Weinbauklima) bedingt winterhart. Auf der sicheren Seite ist man allerdings, wenn man die Pflanze im Herbst ins Winterquartier holt. Diese bedingte Winterhärte bedeutet aber auch, dass man sich mit dem Einräumen ruhig Zeit lassen kann, die ersten Herbstfröste machen ihr noch nichts aus. Beim Einräumen im Herbst erfolgt ein starker Rückschnitt - ein starkes „Gerüst“ sollte stehen bleiben. Die Überwinterung erfolgt bei etwa +5 – 10 °C, je heller desto besser. Auch bei viel Licht wirft die Pflanze einen großen Teil der Blätter ab. Gegossen wird der Umgebungstemperatur entsprechend nur so viel, dass eine leichte Ballenfeuchtigkeit erhalten bleibt. Im Laufe des Winters treibt das 'Kletternde Löwenmäulchen' meist sog. 'Geiltriebe'. Diese schneidet man etwa Anfang April nochmal zurück, zu dieser Zeit ist dann schon so viel Licht da, das die Neutriebe wieder stärker werden.

Galerie



Bilder: R. Bußmeier, A. Schmitt
Text: A. Schmitt, H. Wegner
August 2022