Gelbe Strauchmargerite
Euryops chrysanthemoides

Die Gattung Euryops gehört mit 107 anerkannten Arten innerhalb der Ordnung der Asternartigen (Asterales) zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) (Plants of the world 2017).
Die Gattung Euryops ist in Süd- und Ostafrika beheimatet. Ihre Arten besiedeln niedriges, oft extensiv beweidetes Buschland auf sonnigen Hängen und schottrigen Böden. Allen ist gemeinsam, dass sie während der Vegetationsperiode einen sonnigen, warmen Standort benötigen, um kräftig zu blühen.
Bei uns ist die Art Euryops chrysanthemoides am häufigsten anzutreffen, deren Naturstandorte in den südlichen Capregionen und in KwaZulu-Natal liegen. Dort erreichen sie Wuchshöhen von bis zu 1,50 m, in unseren Breiten wird sie im ersten Jahr zwischen 30 – 50 cm hoch.
Wie so manche unserer beliebten, meist kurzlebig kultivierten Balkonpflanzen gewinnt sie im Alter deutlich an Charme. Ein 20 Jahre alter Hochstamm der 'Gelben Strauchmargerite' ist eine stilvolle und charakterstarke Erscheinung, die nicht nur in Parks und mediterranen Gärten ein Gewinn ist und auch jüngere Hochstämmchen oder größere Büsche sind bereits echte Hingucker.
Euryops-Arten sind in Europa als Balkon- oder Terrassenpflanze noch nicht allzu verbreitet.
Die 'Gelbe Strauchmargerite' ist mit ihrer unaufdringlichen Erscheinung äußerst ansprechend, auch wenn sie in ihrer Wirkung der schon inflationär verwendeten Weißen Strauchmargerite (Argyranthemum frutescens) stark ähnelt. Wenn es eine Strauchmargerite auf dem Balkon sein soll, dann eher eine Euryops! Die Blütenfarbe ist ein wahrhaft leuchtendes Goldgelb und verbreitet eine sonnige Atmosphäre. Die Blätter sind silbrig weiß und stark gefiedert, zudem befindet sich ein feiner Flaum auf dem Blatt, welches die Pflanze vor den intensiven Sonnenstrahlen schützt.


Weitere interessante Informationen und Quellen finden Sie hier:
Euryops - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Euryops chrysanthemoides - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017

Kultur und Pflegepraxis

Standort und Düngung
Sobald es im Mai die Witterung zulässt, werden die Pflanzen ins Freie gebracht. Der Standort sollte hell und sonnig sein, auch ein lichter Halbschatten wird vertragen. Wenn die ausgeblühten Blüten regelmäßig entfernt werden, hört diese wunderschöne Pflanze nicht mehr auf zu blühen und erfreut den ganzen Sommer bis tief in den Herbst mit ihrer Pracht.
Als Substrat verwendet man am besten eine gute Kübel- oder Balkonkastenerde – damit ist man immer auf der sicheren Seite.
Der Wasserbedarf ist in den Sommermonaten hoch, die Erde sollte stets feucht sein. An heißen Tagen sollte morgens und abends gegossen werden. Groß ist auch der Nährstoffbedarf. Sobald das Wachstum im Frühjahr wieder einsetzt (je nach Überwinterungsraum wird dies im März/April sein) wird einmal wöchentlich dem Gießwasser ein guter Flüssigdünger beigemischt. Diese Düngung wird bis Ende September durchgeführt.

Vermehrung
Die Vermehrung erfolgt über Stecklinge. Für eine schönen Flor im Sommer wäre es am besten, wenn man im Februar bis Anfang März von der überwinterten Mutterpflanze Stecklinge (5 – 10 cm lang) nimmt und zur Bewurzelung bringt. Hat man diese Möglichkeit nicht, schneidet man die Stecklinge im Herbst und überwintert die Jungpflanzen nach der Bewurzelung.

Krankheiten und Schädlinge
Der bei den 'Weißen Strauchmargeriten' auftretende Befall mit Minierfliegen und das damit verbundene unschöne Schadbild der Miniergänge im Blattwerk der Pflanzen ist wohl prinzipiell möglich, wird aber eher nicht beobachtet. Die Pflanze kann natürlich von Blattläusen und bei trockener Hitze von Spinnmilben befallen werden. In beiden Fällen können biologische Behandlungsmittel eingesetzt werden. Beim Auftreten von Spinnmilben sollte für mehr Luftfeuchtihkeit gesorgt werden. Mit dem Befall von Mehltau ist aufgrund der Behaarung weniger zu rechnen.

Überwinterung und Schnitt
Beim Einräumen vor den ersten Herbstfrösten wird die Pflanze um etwa die Hälfte zurückgeschnitten. Vor dem Ausräumen im Frühjahr wird der winterliche Zuwachs, der meist sehr dünn ausfällt, ebenfalls nochmal gekürzt.
Die Überwinterung erfolgt hell kühl bei +5 bis 12 °C.
Steht einem ein Gewächshaus oder Wintergarten zur Verfügung, darf die Temperatur auch bis +20 °C steigen – mit dem Vorteil, dass dann die Euryops den ganzen Winter hindurch ununterbrochen weiterblüht. Im Überwinterunsgsraum wird natürlich seltener gegossen. Aber auch hier sollte der Ballen nie völlig austrocknen.

Galerie

Bilder: B. Verbeek
Text: A. Schmitt, H. Wegner
Juli 2022