Deutsche Dahlien-, Fuchsien- und Gladiolen- Gesellschaft e.V. - gegründet 1897

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Rosetten-Dickblatt
Aeonium arboreum

Aeonium arboreum

Die Gattung Aeonium gehört mit ihren 41 anerkannten Arten innerhalb der Ordnung der Steinbrechartigen (Saxifragales) zur Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae).
(Plants of the world 2017)
Die ursprünglichen Verbreitungsgebiete der Art finden sich nur auf den Kanarischen Inseln und in Marokko während andere Arten der Gattung auch in Ostafrika und dem Jemen beheimatet sind.
Inzwischen ist das Rosetten-Dickblatt als Neophyt auch in Algerien, auf den Balearen, in Californien, den Inseln der Ost-Aegäis, in Frankreich, Groß Britaien, Griechenland, den Juan-Fernandez-Inseln, auf Madeira, in Neu Zealand, in Portugal, auf Sardinien, Sizilien, in Spanien und Tunesien verbreitet.
Der Sukkulent wächst halbstrauchartig, wird im Freiland 2 - 3m hoch und verzweigt sich wenig.
Die sukkulenten, leicht gezahnten Blätter bilden eine Rosette um die Sprossachse. Die Blattfarbe kann je nach Sorte grün, grün-violett, violett oder gelbgrün sein. Die Blattform der Sorten kann von spitz zulaufend über oval bis löffelförmig variieren und gibt den Blattrosetten ein unterschiedliches Aussehen. Die Rosetten können Durchmesser zwischen 10 und 15cm erreichen. Sterben die älteren, unteren Blätter der Rosetten ab, so hinterlassen sie beim Abfallen eine narbige Struktur auf den sonst glatten Sprossachsen, die wie urwüchsige Zweige erscheinen.
Aeonium arboreum ist in unseren Breiten nicht winterhart und zählt mit ihrem außergewöhnlichen, etwas futuristisch anmutenden Habitus sicherlich nicht zum 'Standartsortiment' der als Kübelpflanze kultivierten Arten.
Sie kann mit ihrer Erscheinung interessante Strukturen in das Pflanzenensemble auf Balkon und Terrasse bringen und ist als sukkulente Pflanze besonders für heiße Standorte mit starker Sonneneinstrahlung ohne Beschattungsmöglichkeit geeignet, an denen 'normalblättrige' Pflanzen Probleme bekommen.
Neben den attraktiven Blattrosetten bilden ältere Exemplare im Spätwinter eindrucksvolle Blütenrispen von bis zu 30cm Länge aus. Es lohnt sich, sich näher mit diesem sukkulenten Spezialisten zu beschäftigen.

Weitere interessante Informationen und Quellen finden Sie hier:
Crassulaceae - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Aeonium - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Aeonium arboreum - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Aeonium arboreum - wikipedia


Kultur und Pflegepraxis

Standort und Düngung
Aeonium arboreum benötigt einen sehr sonnigen, warmen Standort, der auch die spätere Blütenbildung positiv beeinflusst. Mittagshitze ist für das Rosetten-Dickblatt kein Problem.
Wie auch andere sukkulente Pflanzen ist das Rosetten-Dickblatt gegenüber Staunässe sehr empfindlich, benötigt aber eine kontinuierliche Wasserversorgung - wenig, aber regelmäßig. Ein besonders gut durchlässiges, strukturstabiles Substrat, wie Kakteenerde ist geeignet. Topferde speichert zu viel Feuchtigkeit und fördert Wurzelfäule. Auf jeden Fall benötigt die Pflanze in Topfkultur ein eingebaute Drainage im Topf.
In den Sommermonaten kann gelegentlich ein schwach dosierter Kakteendünger gegeben werden.

Vermehrung
Die Pflanze kann durch Kopf- und Blattstecklinge vermehrt werden.

Krankheiten und Schädlinge
Bekommt die Pflanze Probleme, so handelt es sich zumeist um Pflegefehler. Als erstes sollten Standort, Substrat und Wasserversorgung überprüft werden. Gelegentlich können - vor allem bei trockener Heizungsluft Woll- und Schildläuse auftreten.

Überwinterung und Schnitt
Im Herbst sollte die Pflanze zeitig eingeräumt werden, damit sie nicht dem Frost ausgesetzt wird.
Überwintert wird das Rosetten-Dickblatt bei etwa 10°C und so hell wie möglich. Lichtmangel führt zu sparrigem Wuchs. Bei ausreichend Licht ist auch die ganzjährige Kultur im Wintergarten möglich.
Als Schnittzeitpunkt eignet sich die Zeit direkt nach der Blüte, da die Rosetten, an denen sich Blüten gebildet hatten meist absterben. Beim Schneiden sollte man zurückhaltend vorgehen und nicht zu viel auf einmal schneiden. Grundsätzlich ist die Pflanze aber schnittverträglich. Werden die Triebe zu lang, so können sie eingekürzt werden. Die Pflanze verzweigt sich dann an den Schnittstellen.
Die abgeschnittenen Triebe können als Kopfstecklinge vermehrt werden.
Bevor die Pflanze aus dem Winterquartier wieder in die pralle Sonne umzieht, sollte sie unbedingt abgehärtet werden, um Verbrennungen zu vermeiden.

Galerie



Bilder: B. Verbeek
Text: H. Wegner
Mai 2022