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Die Gattung Leptospermum gehört mit ihren 88 anerkannten Arten innerhalb der Ordnung der Myrtenartigen (Myrtales) zur Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae).
(Plants of the world 2017)
Die ursprünglichen Verbreitungsgebiete der Südseemyrte liegen im südöstlichen Australien (New South Wales, Victoria), Tasmanien, Neuseeland und auf den Chathaminseln, die durch ihre Lage an der Datumsgrenze bekannt sind.
In ihrer Heimat wird sie als Strauch bis zu 5m hoch. Bei uns findet man sie als kleine Kübelpflanze - auch stattliche Exemplare werden in Kübelkultur selten höher als 1m.
Leptospermum scoparium hat einen eher kompakten, strauchigen Wuchs. Die Blüten und die kleinen, schmalen Blätter ähneln denen der Vertreter der Gattung Myrtus (Myrten), die zwar zur selben Familie gehören, ihre Verbreitungsgebiete jedoch vom Mittelmeerraum bis nach Indien haben.
Die kleinen Blüten der Südseemyrte erscheinen in der Regel ab Februar/ März und sind ursprünglich ungefüllt, inzwischen gibt es aber auch gefüllte Sorten in den Farben weiß, rosa und rot. Die Blätter sind klein, schmal und dunkel rötlich gefärbt, relativ hart und erinnern an Nadeln.
Während die Südseemyrte bei uns lediglich als Zierpflanze bekannt ist, gilt sie in ihrer Heimat als große Heilpflanze.
Die Südseemyrte (Leptospermum scoparium) ist eine der zu den Teebäumen gerechneten Arten.
Die Gruppe der Teebäume ergibt sich nicht aus einer botanischen Einteilung, die Gemeinsamkeit liegt in der Nutzung von Pflanzenteilen als Tee-Aufguss. Den ätherischen Ölen dieser Arten wird eine große Heilkraft zugeschrieben und sie gehören zu den Säulen der Aromatherapie. Die Heilwirkung der Teebaum-Öle ist antibakteriell, antiviral und antimykotisch, außerdem entzündungshemmend und wundheilend.
Das in unseren Breiten bekannteste Teebaumöl ist meist nicht den Südseemyrten zuzuordnen. Es wird vor allem aus der Art Melaleuca alternifolia (australischer Teebaum) gewonnen, die zu einer anderen Gattung innerhalb der gleichen Pflanzenfamilie gehört. Sie ist im östlichen Australien beheimatet.
Die ätherischen Öle der Art Leptospermum scoparium – die in ihrer Heimat „Manuka“ genannt wird – gilt als das wirksamste unter den Teebaum-Ölen. Es wird als reines Öl gehandelt und es ist in dem wertvollen Manuka Honig enthalten.
Im hiesigen Pflanzenangebot der Gärtnereien findet man die Südseemyrten meist zur Blütezeit im frühen Frühjahr, entweder als kleinen Busch oder als Hochstämmchen gezogen.
Weitere interessante Informationen und Quellen finden Sie hier:
Leptospermum scoparium - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Leptospermum - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Myrtaceae - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Myrtus - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Melaleuca alternifolia - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Standort und Düngung
Leptospermum scoparium verträgt einen vollsonnigen Platz und sollte lediglich im Hochsommer vor der prallen Mittagssonne geschützt werden, da es sonst zu leichten Verbrennungen des Laubes kommen kann.
Die Südseemyrte hat einen relativ hohen Wasserverbrauch und sollte nicht austrocknen. Allerdings ist Staunässe ein noch größeres Problem: „Nasse Füße“ verträgt sie überhaupt nicht, die Pflanze stirbt dann ab. Sind die Wurzeln geschädigt, kann der Prozess erfahrungsgemäß nicht mehr aufgehalten werden!
Aus diesem Grund ist die Auswahl des richtigen Substrats und eine Drainage im Topf fundamental wichtig. Die Erde sollte gut strukturiert und strukturstabil sein und ein gewisses Maß an Tonanteil ist hilfreich.
Mit abnehmenden Temperaturen und reduziertem Lichtangebot im Herbst sinkt der Wasserverbrauch der Pflanzen und es sollte weniger gegossen werden.
Da die Südseemyrte kein starkes Wachstum aufweist und auch die Blütenphase verhältnismäßig kurz ist, hält sich der Nährstoffbedarf in Grenzen. Das Einarbeiten eines Langzeitdüngers im Frühjahr (oder das Untermischen des Düngers beim Umtopfen) reicht zumeist aus.
Vermehrung
Die Pflanzen können über Stecklinge und Samen vermehrt werden.
Krankheiten und Schädlinge
Im Hochsommer ist – besonders bei starker Hitze – der Befall von Spinnmilben möglich. Für Diagnose und Bekämpfung wendet man sich am besten an den Gärtner des Vertrauens.
Überwinterung und Schnitt
Die Südseemyrte sollte bereits vor den ersten Nachtfrösten ins Winterquartier umziehen.
Die ideale Überwinterungstemperatur liegt zwischen +5 und +10°C, aber Temperaturen bis +15°C werden vertragen.
Bei kühlerer Witterung setzt Leptospermum scoparium bereits im Februar neue Knospen an. Einen leichten Rückschnitt kann man sehr gut nach der Blütezeit durchgeführen, dem frischen Austrieb können im Hochsommer nochmal Blüten folgen.
Das Umtopfen ist – je nach Wachstum – alle 2-3 Jahre nötig.
Bilder: M. Alter, B. Verbeek
Text: M. Alter, H. Wegner
April 2022